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Schloß Holte-Stukenbrock

Spekulationen um Mord an Familienvater vor 20 Jahren

Innenministerium kann extremistischen Hintergrund nicht ausschließen

Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger bestätigte, dass die Tat vor 20 jahren auf ein rechtsextremistisches Motiv überprüft wird. | © dpa

Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger bestätigte, dass die Tat vor 20 jahren auf ein rechtsextremistisches Motiv überprüft wird. | © dpa

21.09.2016 | 21.09.2016, 07:00

Schloß Holte-Stukenbrock. Der bis heute ungeklärte Mord an einem türkischen Familienvater im September 1996 ist wieder Thema im Landtag. In einer kleinen Anfrage forderte der Landtagsabgeordnete Daniel Schwerd (Die Linke) Antworten zu möglichen Parallelen zu der Mordserie des sogenannten „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU).

In seiner Antwort erklärte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD), „dass im Ergebnis rechtsextreme Tatmotive oder Bezüge zum nationalsozialistischen Untergrund weder bestätigt noch ausgeschlossen werden können.“

Der türkische Familienvater war in der Nähe des Campingplatzes „In den Tannen“ auf offener Straße mit mehreren Pistolenschüssen erschossen worden. Der Mann war zusammen mit seiner damals neunjährigen Tochter mit dem Fahrrad zum Einkaufen unterwegs, als ein Unbekannter sechs Mal vor den Augen des Kindes die Pistole abfeuerte und dem Mann tötete.

Weitere Auskünfte wollte der Innenminister nicht geben, um einen möglichen Ermittlungserfolg nicht zu gefährden, heißt es in der schriftlichen Antwort an den Landtag.

Jäger bestätigte aber, dass das Tötungsdelikt im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Fallanalyse im gemeinsamen Extremismus- und Terrorismusabwehrzentrum zur Bekämpfung des Rechtsextremismus auf ein rechtsextremes Tatmotiv überprüft wurde.