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Kampf gegen Dickmacher

Bundesregierung will Zuckerzusatz in Baby-Produkten verbieten

Ministerin Klöckner zeigt sich entsetzt über künstliche Süße in Tees und Keksen für die Kleinsten

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Guten Appetit: Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf der Grünen Woche. Sie will Zuckerzusatz in Babynahrung verbieten. | © picture alliance/dpa

Guten Appetit: Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf der Grünen Woche. Sie will Zuckerzusatz in Babynahrung verbieten. | © picture alliance/dpa

21.01.2019 | 21.01.2019, 17:27

Berlin (AFP/dpa). Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) hat ihre Pläne bekräftigt, Zucker in Babytees und Babykeksen zu verbieten. Sie sei schockiert gewesen, als sie erfahren habe, dass diesen Produkten überhaupt Zucker zugesetzt wird, sagte Klöckner in der "Bild"-Sendung "Die richtigen Fragen". Die CDU-Ministerin sprach sich aber gegen eine Zuckersteuer aus. "Eine Zuckersteuer wäre ein Vermehrungsprogramm für künstliche Süßstoffe und das ist nicht gesünder."

Auch Schulessen solle gesünder werden. "Wir müssen in der Kita und in der Schule das Thema Ernährungsbildung viel stärker in den Vordergrund stellen", forderte Klöckner. Grund für eine generelle Warnung für Fast Food sehe sie aber nicht. "Man muss ein Maß und Mitte finden und nicht gleich alles verbieten", betonte Klöckner. Bis Ende des Jahres wolle sie einen entsprechenden Gesetzesvorschlag vorlegen, hatte die Ministerin zuvor angekündigt.

Fertigprodukte sollen gesünder werden

Klöckner betont seit längerem das Ziel, insbesondere Fertigprodukte gesünder zu machen. Erst vor kurzem hat das Ministerium eine „Reduktions- und Innovationsstrategie" verabschiedet. Bis 2025 soll zum Beispiel der Zuckergehalt in Limonaden und und Cola um 15 Prozent sinken, in Frühstücksflocken für Kinder um mindestens 20 Prozent. Fertigpizzen sollen nach und nach weniger Salz enthalten. Klöckner setzt bei ihren Plänen bisher nicht auf Verbote und Vorgaben, sondern auf Selbstverpflichtungen der Hersteller. Die haben bereits zugesagt, den Zuckeranteil bei Frühstücks-Cerealien zu senken. Die Einhaltung soll regelmäßig überprüft werden - erstmals im Herbst, wie Klöckner angekündigt hat.

Verbraucherschützer halten die Selbstverpflichtungen nicht für ausreichend

Außerdem strebt sie ein neues Modell für eine Nährwertkennzeichnung an, die Verbrauchern mehr Klarheit unter anderem über Zucker- und Fettgehalt von Lebensmitteln bringen soll.