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Zukunft der Gerry Weber Open gesichert, notfalls unter neuem Namen

Für 2019 bleibt der Name des Haller Tennisturniers erhalten. Das könnte sich 2020 aber ändern

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Turnierdirektor Ralf Weber ist optimistisch, dass die Gerry Weber Open auch in Zukunft Bestand haben. | © Wolfgang Rudolf

Turnierdirektor Ralf Weber ist optimistisch, dass die Gerry Weber Open auch in Zukunft Bestand haben. | © Wolfgang Rudolf

12.12.2018 | 13.12.2018, 19:55

Halle. Die Krise des ums Überleben kämpfenden Haller Modeherstellers Gerry Weber könnte bald auch Auswirkungen auf das international renommierte ATP-Turnier haben, dessen Hauptsponsor er ist. „Wir leisten bei der Sanierung der AG Hilfe, wo wir können", sagte Turnierdirektor Ralf Weber gestern bei einer eigens einberufenen Pressekonferenz im Gerry-Weber-Sportparkhotel. Das könne bedeuten, dass die Open ab 2020 einen anderen Namen erhalten, Bestand habe das Turnier in jedem Fall.

Der Modekonzern tritt als Haupt- und Namenssponsor der Gerry Weber Open auf, ein entsprechender Vertrag war 2017 verlängert worden und läuft noch bis 2022. Er sieht eine jährliche Unterstützung von 4,3 Millionen Euro vor, die in gewissem Umfang strukturellen Veränderungen angepasst wird. Doch die Stadiongesellschaft habe schon seit 2015 nicht mehr auf die Einhaltung des Vertrages gepocht. „Wir haben jährlich auf einen bis zu siebenstelligen Betrag verzichtet", berichtete Alexander Hardieck, der mit Ralf Weber die Geschicke der Stadiongesellschaft Gerry Weber Management und Event OHG lenkt.

Und um das Unternehmen bei der aktuellen Sanierung zu unterstützen, sei man bereit, noch weiter zu gehen: „Wir befinden uns derzeit in Gesprächen mit dem Vorstand und sind bereit, über den bisherigen Verzicht hinaus einen weiteren signifikanten Beitrag zu leisten", so Hardieck.

"Wir finden auch ohne Gerry Weber Lösungen"

Das könnte allerdings bedeuten, dass Gerry Weber mittelfristig nicht mehr Haupt- und Namenssponsor wäre, sollte der Konzern verzichten wollen. „Für 2019 ist der Name gesetzt, ab 2020 muss man schauen", sagte Ralf Weber ganz offen. „Das Turnier hat eine große Strahlkraft, unser Unternehmen hat ein gutes, ein wirtschaftliches Fundament. Wir würden auch einen anderen Partner finden." Dass ihn die Situation als Mitglied der Gründerfamilie des Modekonzerns und gerade ausgeschiedenen Vorstandschef berühre, daraus machte Weber keinen Hehl: „Eine Namensänderung wäre eine Zäsur – aber vielleicht muss man sich von Emotionen da auch frei machen. Wir finden auch ohne Gerry Weber Lösungen." Das Sponsoring des Konzerns habe etwa 33 Prozent des Turnieretats ausgemacht.

Der Stadionname selbst, so betonten Alexander Hardieck und Ralf Weber, stehe derzeit nicht zur Disposition. Im Herbst 2019 wollen die Verantwortlichen Klarheit darüber haben, unter welchem Namen das ATP-Turnier in die Zukunft geht.

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Familien leisten Beitrag

Ralf Weber und Alexander Hardieck sitzen im Aufsichtsrat der Gerry Weber AG. „Die Familien werden ihren Teil dazu beitragen, die Verschuldung abzubauen", kündigte Weber an. „Durch die Abmeldung des Bundesliga-Teams des TC BW Halle wird jährlich ein sechsstelliger Betrag der Familie frei, der in die Sanierung fließen kann", so Hardieck.

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