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Koblenz

Stadt verbietet Burkinis in Schwimmbädern - angeblich wegen Krankheiten

Badeanzüge, lange Badeshorts und Neoprenanzüge bleiben hingegen ausdrücklich erlaubt. Das sorgt für heftige Kritik.

In Koblenzer Freibädern müssen Trägerinnen von Burkinis künftig draußen bleiben.  | © dpa (Symbolbild)

In Koblenzer Freibädern müssen Trägerinnen von Burkinis künftig draußen bleiben.  | © dpa (Symbolbild)

18.12.2018 | 18.12.2018, 10:10

Koblenz (mat). Der Rat in Koblenz hat in den Schwimmbädern der Stadt das Tragen von Burkinis verboten. Die Begründung ist kurios - und sorgt für heftige Kritik: Man könne nicht sehen, ob die Trägerin offene Wunden oder ansteckenden Hautausschlag habe, heißt es in einer Begründung der Freien Wähler.

Die Fraktion hatte den Vorstoß zusammen mit der CDU eingebracht. Wie der SWR berichtet, wurde der Antrag mit einer knappen Mehrheit mit Stimmen von CDU, Freien Wählern und AfD beschlossen. Badeanzüge, lange Badeshorts und Neoprenanzüge bleiben hingegen ausdrücklich erlaubt.

Der Beschluss sorgt für Kritik, zum Beispiel bei der Integrationsministerin Anne Spiegel (Grüne). Sie nennt den Vorstoß "völlig lächerlich und widersinnig". Der Beschluss sei kontraproduktiv für die Integrationsbemühungen, "weil er im Grunde den populistischen Diskussionen auf den Leim geht und letztendlich ein idelologiebsaierter Beschluss ist, der Frauen ausgrenzt und der uns überhaupt nicht weiterbringen wird", so Spiegel.

Entscheidung kann angefochten werden

Auch der Zentralrat der Muslime in Rheinland-Pfalz kritisiert die Entscheidung. Öffentliche Güter und Serviceleistungen sollten allen Bürger offenstehen, "eben auch solchen Frauen", wird die Vorsitzende Malika Laabdallaoui in dem Bericht zitiert. Stadträte sollten die Interessen aller Bürger vertreten und damit auch die Interessen von Minderheiten "und nicht machtpolitische Gruppierungen anfüttern".

Im Netz stößt der Beschluss auf Unverständnis:

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Die Entscheidung könnte möglicherweise noch ein juristisches Nachspiel haben. Die Bäderverordnung kann von Betroffenen angefochten werden.