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So wohnen die OWL-Studenten

Umfrage: Die meisten Studenten am Hochschulstandort in Bielefeld leben bei ihren Eltern. In Paderborn liegt die WG hoch im Kurs - und folgt damit einem Trend

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Gefragt: Viele Studenten in Deutschland entscheiden sich für eine Wohngemeinschaft. | © dpa

Gefragt: Viele Studenten in Deutschland entscheiden sich für eine Wohngemeinschaft. | © dpa

16.01.2019 | 16.01.2019, 17:10

Bielefeld. Die Wohngemeinschaft (WG) hat unter Studenten die Einzelwohnung als häufigste Wohnform abgelöst. Das geht aus einer Umfrage unter insgesamt 150.000 Studierenden im Rahmen des CHE Hochschulrankings hervor. Die Autoren haben dafür das Wohnverhalten aus den Jahren 2003 und 2018 gegenübergestellt. Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) hat seinen Sitz in Gütersloh.

Im Vergleich zum Beginn des Jahrtausends ist die WG-Quote um rund neun Prozentpunkte auf 30,8 Prozent angewachsen. Der Anteil an Privatwohnungen sank dagegen von 35,8 (2003) auf 26,9 Prozent. An den Hochschulstandorten in OWL spiegelt sich diese Entwicklung nur zum Teil: Während die Zunahme von WGs in Bielefeld mit 0,1 Prozent überschaubar ist, gaben in Paderborn 34,6 Prozent der Befragten an, in einer WG zu leben. 15 Jahre zuvor waren es erst 27,4 Prozent.

Einzelwohnungen befinden sich auch vor Ort auf dem Rückzug

Der Rückgang von Einzelwohnungen ist auch vor Ort spürbar. Dabei war sie 2003 noch die mit Abstand beliebteste Wohnform. Auch in Bielefeld und Paderborn entschied sich seinerzeit jeder Drittefür eine Einzelwohnung. Inzwischen sind die Zahlen auf 30,9 (Bielefeld) beziehungsweise 24,7 (Paderborn) Prozent gesunken. Bemerkenswert ist allerdings, dass das Wohnen bei den Eltern weiter im Trend liegt.

In Bielefeld ist das "Hotel Mama" mit 38,1 Prozent sogar die beliebteste Wohnform, in Paderborn liegt sie mit 32,2 Prozent lediglich knapp zweieinhalb Prozentpunkte hinter der führenden WG. „Der Ausbau an Wohnheimplätzen und das Angebot an bezahlbarem Wohnraum hat mit dem Anstieg der Studierendenzahlen in den letzten Jahren offenbar nicht Schritt gehalten", erklärt Cort-Denis Hachmeister den Trend zum gemeinsamen Wohnen in WG oder Familie. Möglicherweise seiendie jüngeren Studierenden heutzutage zudem eher bereit, länger zu Hause oder mit anderen in einer WG zu leben, als direkt eigenständig zu wohnen.

Wer in der Nähe der Hochschule wohnt, verlässt eher das "Hotel Mama"

Entscheidend für die Wahl der Wohnform ist auch die Entfernung zum Hochschulort. Nur acht Prozent der Befragten, die in der Hochschulstadt leben, wohnen noch bei ihren Eltern – 41 Prozent dafür in einer WG. Liegt der Wohnort bis zu 50 Kilometer vom Hochschulort entfernt, kehrt sich das Bild um: Rund zwei Drittel aller Befragten nutzt dann das "Hotel Mama" und nur jeder Zehnte entscheidet sich für eine WG.