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Brutale Quälerei: Detmolder foltert Freundin nach Diskobesuch

Mann rastete aus, weil seine Freundin erst in der Nacht aus der Disko heimkam. Prozess im Landgericht Detmold beginnt mehr als zwei Jahre nach der Tat ab 25. Januar.

Brutale Gewalttat in Lippe vor Gericht: Ein Mann soll seine Freundin über Stunden gequält und misshandelt haben. | © picture alliance (Symbolfoto)

Brutale Gewalttat in Lippe vor Gericht: Ein Mann soll seine Freundin über Stunden gequält und misshandelt haben. | © picture alliance (Symbolfoto)

18.01.2019 | 18.01.2019, 17:45

Detmold. Über mehrere Stunden hinweg soll ein 29-Jähriger seine damalige Freundin brutal gequält und schwer misshandelt haben. Jetzt steht der Detmolder vor Gericht. Der Grund für die gefährliche Körperverletzung: Er soll sich darüber geärgert haben, dass seine Freundin in der Disko war.

Die Details der Tat vom 31. Juli 2016 erschüttern. Als die Frau in den Morgenstunden von der Disko nach Hause kam, soll der Mann komplett ausgerastet sein. Er riss eine Dreifachsteckdose aus der Wand und peitschte seine Freundin damit aus. Er schlug sie mit dem Kabel und dem Stecker.

Dann kniete er sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf die Oberschenkel der auf dem Bett liegenden Frau und würgte sie mit beiden Händen, bis ihr schwindelig wurde. Mit dem Kabel des Dreifachsteckers würgte er ihren Hals, bis sie das Bewusstsein verlor.

Heftige Tritte ins Gesicht

Doch damit hatten ihre Qualen noch lange kein Ende. Der 29-Jährige lockerte das Kabel und verpasste ihr mehrere Ohrfeigen, bis sie wieder zu sich kam. Dann würgte er sie erneut, bis die Frau das Bewusstsein verlor.

Das Martyrium der Frau, sie soll die Cousine der Ex-Frau des Angeklagten sein, ging noch einige Stunden weiter. Immer wieder strangulierte er seine Freundin, sie verlor dabei mehrfach das Bewusstsein. Dabei drohte er ihr auch, sie umzubringen. Zwischendurch trat er die schwer verletzte Frau mehrfach gegen die linke Gesichtshälfte.

Doch auch damit waren die Qualen des Opfers noch lange nicht beendet. Gegen 6.30 Uhr schleifte der Angeklagte seine Freundin ins Wohnzimmer, schubste sie auf die Couch und urinierte ihr in den Mund. Erst nachdem er der Frau noch mehrmals mit der Faust in die Rippen geboxt hatte, soll er schließlich von ihr abgelassen haben.

Prozessbeginn am 25. Januar

Der Angeklagte war nach der Tat mit Haftbefehl gesucht worden. Erst zwei Jahre später, im August 2018, konnte er festgenommen werden. Wo er in der Zwischenzeit war, steht demnach noch nicht fest. Der 29-Jährige sitzt seit dem 9. August 2018 in Untersuchungshaft. Der Prozess vor dem Landgericht Detmold gegen den 29-Jährigen startet am 25. Januar um 9 Uhr.

Die Frau erlitt nach Angaben der Detmolder Staatsanwaltschaft keine dauerhaften Schäden. Sie wird als Zeugin in dem Prozess gehört.