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Europawahl: Elmar Brok macht es spannend

Der Bielefelder Europa-Abgeordnete lässt weiter offen, ob er in einer Woche in der Landesvertreterversammlung um seine Kandidatur kämpfen will oder nicht

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Elmar Brok beim Neujahrsempfang der CDU. Er lässt sich noch nicht festlegen, ob er sich zur Europawahl aufstellt. | © dpa

Elmar Brok beim Neujahrsempfang der CDU. Er lässt sich noch nicht festlegen, ob er sich zur Europawahl aufstellt. | © dpa

19.01.2019 | 19.01.2019, 15:17

Düsseldorf. Elmar Brok (72), Europa-Parlamentarier aus Bielefeld, lässt weiter offen, ob er in einer Woche in der Landesvertreterversammlung der NRW-CDU in Siegburg in eine Kampfabstimmung um eine aussichtsreiche Kandidatur bei der Europawahl am 26. Mai gehen will. Offenbar hat er sich entschieden, will aber seine Entscheidung - wohl aus taktischen Gründen - noch nicht bekannt geben, sagte er in einem Gespräch mit Journalisten am Rande des Neujahrsempfangs der NRW-CDU im Düsseldorfer Museum Kunstpalast.

Brok, der dienstälteste unter allen Abgeordneten des Europa-Parlaments, war in einer Vorstandssitzung der Landes-CDU auf der Bewerberliste für die Europawahlen nicht berücksichtigt worden, hatte eine Kampfabstimmung um Platz sechs gegen den Landtagsabgeordneten Stefan Berger (Kreis Viersen) knapp mit 17:20 Stimmen verloren.

Jean-Claude Juncker spricht sich für Brok aus

Die Causa Brok, die bis in die Spitzen der Europäischen Union hinein Staub aufwirbelte, spielte in den Gesprächen unter den Teilnehmern des Neujahrsempfang eine große Rolle. Und dennoch erwähnte CDU-Landeschef und Ministerpräsident Armin Laschet vor den rund 500 Gästen des Neujahrsempfangs den Namen Brok in seiner einstündigen Rede, in der auch Europa und die Europawahlen ein Schwerpunkt war, mit keinem Wort. Und das obwohl sich inzwischen Kommissionschef Jean-Claude Juncker wie auch der NRW-Spitzenkandidat für die Europawahl, Peter Liese (Hochsauerlandkreis), öffentlich für eine nachträgliche Berücksichtigung von Brok ausgesprochen haben. In der CDU wird eigentlich auch davon ausgegangen, das Brok in Siegburg antreten wird.

Unklar ist bislang, gegen wen auf der Vorschlagsliste des Landesvorstands Brok, wenn er denn tatsächlich antritt, ins Rennen geht. Die ersten fünf Bewerber auf der Liste sind bereits Mitglieder des Europäischen Parlaments. Auf Nummer 6 steht eben jener Landtagsabgeordnete Berger, gegen den Brok im Landesvorstand knapp verloren hatte.

Eigentlich sollte der Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber (CSU), einer der Hauptredner beim Neujahrsempfang der NRW-CDU sein. Doch hatte Weber seine Teilnahme wegen des gleichzeitig stattfindenden Sonderparteitags der CSU absagen müssen. Laschet äußerte sich zufrieden damit, dass das Verhältnis zwischen CDU und CSU unter dem neuen Parteivorsitzenden Markus Söder besser wird. "Das Jahr 2018 mit seinem Dauerstreit zwischen CDU und CSU darf sich nicht wiederholen. Dieser Streit hat nur den Populisten genutzt."