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Drama in Spanien

Erster Rettungstunnel für verunglückten Julen (2) fertig

Experten halten es immer noch für möglich, dass das Kleinkind den Sturz in einen Schacht überlebt hat

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Verzweifelter Rettungseinsatz: Helfer schleppen Bergungsmaterial für die Arbeiten. | © picture alliance/dpa

Verzweifelter Rettungseinsatz: Helfer schleppen Bergungsmaterial für die Arbeiten. | © picture alliance/dpa

22.01.2019 | 22.01.2019, 09:04
110 Meter tief: In diesen Schacht ist Julen gefallen. - © picture alliance/dpa
110 Meter tief: In diesen Schacht ist Julen gefallen. | © picture alliance/dpa

Málaga (dpa). Bei der Suche nach dem in einen Brunnenschacht gestürzten zweijährigen Julen in Spanien ist die Bohrung eines senkrechten Parallel-Tunnels abgeschlossen. Wie die Zeitung „El País" und andere spanische Medien unter Berufung auf die Einsatzkräfte im Ort Totalán berichteten, wurde der vertikale Tunnel von 60 Metern Tiefe am späten Montagabend fertiggestellt.

Von dessen Grund aus wollen die Helfer einen horizontalen Zugang zu dem Schacht graben, in den der Junge am 13. Januar gestürzt war.

Der Versuch, zu dem kleinen Kind vorzudringen, gestaltet sich nach wie vor extrem schwierig: Das Loch hat einen Durchmesser von nur 25 bis 30 Zentimetern und soll 107 Meter tief sein. Julen wird in 70 bis 80 Metern Tiefe vermutet. Die Bohrung des Zugangs durch teils felsigen Boden dauerte viel länger als zunächst angenommen. Experten hielten es trotzdem nicht für ausgeschlossen, dass der Junge auch mehr als eine Woche nach dem Sturz lebend gerettet werden könnte.

Bei Ausflug in Loch gefallen

Der Kleine soll bei einem Ausflug seiner Familie in das Loch gefallen sein, das einen Durchmesser von nur 25 bis 30 Zentimetern hat. Bei Kameraaufnahmen wurde im Schacht in einer Tiefe von gut 70 Metern eine Tüte mit Süßigkeiten entdeckt, die Julen bei sich hatte.

Lose Erde verhinderte ein tieferes Vordringen mit der Kamera. Experten erklärten, ein vergleichbarer Notfall in einer solchen Tiefe sei weltweit noch nie dagewesen.

Eigentliche Bergung steht noch bevor

Nach Fertigstellung des Tunnels, der parallel zum Schacht verläuft, sollen die Wände des Lochs befestigt werden, um Erdrutsche zu verhindern. Anschließend sollen erfahrene Minenarbeiter mit Spitzhacken und Presslufthämmern unten eine horizontale Verbindung zum Schacht herstellen, in dem Julen vermutet wird. Wie lange sie dafür genau brauchen werden, war unklar. Die Zeitung „La Vanguardia" zitierte einen Experten mit den Worten, der kritischste Moment stehe den Rettern noch bevor, „wenn sie nur noch wenige Meter von Julen entfernt sein werden".


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