Torwart hält 3 Elfmeter in 10 Minuten: Die unglaubliche Geschichte

Enger. Manuel Neuer, Thibaut Courtois und Gianluigi Donnarumma: alle Torhüter auf Weltklasseniveau. Doch Georg Thiele, Torwart des Herforder Kreisligisten SV Enger-Westerenger, hat etwas geschafft, worüber die Profitorhüter auch nur staunen können: Thiele hält im Derby beim 2:2 gegen den TuS GW Pödinghausen drei Elfmeter, und das in einer Halbzeit. &bdquo;Das war eines meiner schönsten Spiele. Ich werde das nie vergessen und bin wirklich stolz Spieler des SV Enger-Westerenger zu sein. Ein Dank geht an die gesamte Mannschaft, die sich über die ganze Spielzeit richtig reingehauen hat“, schickt der bescheidende &bdquo;Elfmeter-Killer“ gleich mal vorweg. Dann beginnt er zu erzählen. 1. Streich – &bdquo;habe die Ecke geahnt“ In der 37. Spielminute beginnt das Pödinghauser Elfmeter-Drama – oder besser die Thiele-Show. Im Laufe der Jahre habe sich der SVEW-Schlussmann eine Taktik erarbeitet, um den Schützen nervös zu machen: &bdquo;Ich gehe auf den Gegenspieler bewusst einige Schritte zu, sobald er sich den Ball zurecht gelegt hat. Den Weg ins Tor mache ich rückwärts, um nie den Augenkontakt zu verlieren.“ Matthias Freyermuth läuft zum ersten Elfmeter für Pödinghausen an. &bdquo;Ich habe die Ecke geahnt. Dadurch, dass er nicht wirklich gut geschossen war, konnte ich ihn vergleichsweise einfach halten“, gibt Thiele, der vor seiner Hochzeit im Oktober 2019 noch Wachowski hieß, zu Protokoll. 2. Streich – das Psychospielchen Keine zwei Zeigerumdrehungen später zeigt Schiedsrichter Tobias Patzer wieder auf den Punkt. Diesmal übernimmt der Landesliga erfahrene Verteidiger Niklas Kerksiek die Verantwortung bei GWP. Thiele hat sich bereits vorher für eine Ecke entschieden: &bdquo;Ich war mir sicher, dass er in die gleiche Ecke wie Matze schießt, weil er bestimmt denkt, dass ich in jedem Fall in die andere springe. So kam es dann auch und ich konnte wieder parieren.“ 3. Streich – wie im falschen Film Doch damit nicht genug, es folgt Thieles dritter Streich. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit reiben sich die Zuschauer die Augen, als Schiri Patzer nach einem Handspiel von Julian Dreier erneut auf Elfmeter entscheidet und den SVEW-Spieler mit gelb-rot des Feldes verweist. &bdquo;Die Entscheidung war nachvollziehbar. Trotzdem denkt man natürlich, man wäre im falschen Film“, kann Thiele im Nachhinein über den dritten Elfmeter innerhalb von nur zehn Minuten lachen. Diesmal steht GWP-Kapitän Nico Schneider dem jetzt schon als Elfmeterkiller titulierten Georg Thiele gegenüber: &bdquo;Nico kenne ich auch privat ganz gut. Ich habe darauf spekuliert, dass er den Ball einfach irgendwie ins Tor hauen will. Ich bin stehengeblieben, und der Ball kam zum Glück nicht so hart, wie Nico wollte und dafür relativ mittig aufs Tor“, schildert der 35-jährige Routinier. Lob ans Team und ein Versprechen Im zweiten Durchgang wuchs der Druck von GW Pödinghausen mehr und mehr, doch durch weitere Glanzparaden von &bdquo;Wacho“ kamen die anrennenden Hausherren nur noch zum 2:2-Ausgleich. &bdquo;Wir haben unglaublich viele Ecken und gefährliche Situationen verteidigt. Nur dadurch konnte ich am Sonntag so gut aussehen. Deshalb bin ich wahnsinnig stolz auf die gesamte Mannschaft“, teilt der Torhüter das Lob für seine Leistung lieber mit den Teamkollegen. &bdquo;Herausheben möchte ich auch Mohamed Camara, der für uns das 2:0 erzielte und vorher 60 Minuten in der zweiten Mannschaft gespielt hat“, so Thiele, der Teamplayer. Abschließend richtet der frühere Torhüter des BV 21 Stift Quernheim noch ein paar aufmunternde Worte in Richtung Pödinghausen: &bdquo;Wir werden auch in der kommenden Woche gegen Hiddenhausen 120 Prozent geben. Rivalität gegenüber Pödinghausen hin oder her, wir wollen weiter für ein spannendes Titelrennen sorgen und wollen Hiddenhausen vor heimischer Kulisse schlagen.“

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