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Delbrück

7.500 Legehennen im Feuer verendet

120 Feuerwehrkräfte aus ganz Delbrück im Einsatz. Schaden auf 500.000 Euro geschätzt. Kriminalpolizei nimmt Ermittlungen zur Ursache auf

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Innenangriff unmöglich: Da das Dach des Stalls eingestützt ist, können die Feuerwehren das Feuer nur von außen bekämpfen. | © FW Delbrück/Marc Köppelmann

Innenangriff unmöglich: Da das Dach des Stalls eingestützt ist, können die Feuerwehren das Feuer nur von außen bekämpfen. | © FW Delbrück/Marc Köppelmann

16.08.2017 | 17.08.2017, 11:18

Delbrück. Bei einem Großbrand auf einem Nordhagener Geflügelbetrieb sind am Mittwoch Vormittag etwa 7.500 Hühner getötet worden. Obwohl die Feuerwehr nach wenigen Minuten mit einem Großaufgebot vor Ort war, konnte sie nichts mehr ausrichten: Der fast 725 Quadratmeter große Stall brannte in voller Ausdehnung und das Dach stürzte während der ersten Löschbemühungen bereits ein. Für die Feuerwehr wurde Vollalarm ausgelöst. Nach ersten Schätzungen der Polizei beläuft sich der Schaden auf etwa 500.000 Euro.

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Um 10.05 Uhr heulten im Delbrücker Land die Sirenen und rund 120 Feuerwehrkräfte aus Delbrück, Westenholz, Lippling, Ostenland, Boke und Bentfeld machten sich auf den Weg in die Nordhagener Straße. Auch Kreisbrandmeister Elmar Keuter wurde alarmiert. Der Rauch über der Einsatzstelle war kilometerweit zu sehen. Eine Autofahrerin (46) hatte nach Auskunft der Polizei den Brand entdeckt und sowohl die Rettungskräfte wie auch die Bewohner informiert. Noch während die ersten Feuerwehrleute die Löscharbeiten aufnahmen, stürzten Teil des Metalldaches ein. Zu diesem Zeitpunkt brannte bereits der gesamte, rund 46 Meter lange und knapp 16 Meter breite Stall. Das Augenmerk der ersteintreffenden Feuerwehrkräfte galt somit einem angrenzenden Wohnhaus sowie einem Gastank, der gut zehn Meter von dem Brandobjekt entfernt stand.

Dach eingestürzt

Ein Hühnerstall in Delbrück-Nordhagen brannte am Mittwochmorgen komplett aus. Rund 7.500 Tiere verendeten in den Flammen. - © Marc Köppelmann
Ein Hühnerstall in Delbrück-Nordhagen brannte am Mittwochmorgen komplett aus. Rund 7.500 Tiere verendeten in den Flammen. | © Marc Köppelmann

Das Wohnhaus mit anliegendem Material- und Maschinenlager konnte ebenso wie der Gastank erfolgreich geschützt werden. Für den Geflügelstall kam jedoch jede Hilfe zu spät. „Ein Innenangriff war nicht mehr möglich, da das Dach teilweise schon eingestürzt und ein Giebel einsturzgefährdet war", machte der stellvertretende Wehrführer Ralf Fischer deutlich, wie schnell sich das Feuer ausgebreitet hat. Nur noch im Außenangriff und von der Drehleiter aus konnte der Großbrand bekämpft werden. Für die 7.500 Legehennen, die ursprünglich am gestrigen Abend hätten zu einem Schlachthof gebracht werden sollen, gab es keine Rettung mehr.

Im Pendelverkehr der wasserführenden Fahrzeuge sowie über eine 400 Meter lange Schlauchleitung wurde das Löschwasser von der Nordhagener Straße und dem Brinkweg an die Einsatzstelle befördert. Gerade mit der Einrichtung eines Pendelverkehrs hat die Delbrücker Feuerwehr in den letzten Jahren gute Erfahrungen gemacht. Da das eingestürzte Dach den Boden bedeckte, wurde mit einem Bagger das Dach abgetragen, so dass darunter befindliche Glutnester gelöscht werden konnten. Die Brandstelle wurde durch die Polizei beschlagnahmt.

Rund 500.000 Euro Schaden

Zur Ursachensuche hat die Kripo einen Brandsachverständigen hinzugezogen. Personen kamen beim Brand nicht zu Schaden. Erste Schätzungen der Polizei gehen von einer Schadenshöhe von über 500.000 Euro aus.

Der Geflügelstall mit Volierensystem wurde erst 2011 mit neuer, moderner Technik ausgestattet. Den Legehennen steht neben dem Stall ein großflächiger Auslauf von vier Quadratmetern pro Henne zur Verfügung. Allerdings wurden die Hennen, wegen des bevorstehenden Abtransports, an diesem Tag alle in dem Stall gehalten. „Wir werden den Stall wieder aufbauen", verkündete Landwirt Reinhard Sasse, nachdem ein erster Schock verdaut war.

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