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Zugfahrt mit Rad kann im Westfalentarif teurer werden

Höhere Preise sorgen für Kritik / Verbundgesellschaft Paderborn/Höxter betont, dass die Umstellung von Einzel- auf Tagestickets Vorteile bringe

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Einsteigen oder draußen bleiben? Vor allem das Fahrradticket für kürzere Strecken – wie von Höxter nach Godelheim beim neuen Westfalentarif stößt bei Bahnfahrern im Kreis Höxter auf deutliche Kritik. | © David Schellenberg

Einsteigen oder draußen bleiben? Vor allem das Fahrradticket für kürzere Strecken – wie von Höxter nach Godelheim beim neuen Westfalentarif stößt bei Bahnfahrern im Kreis Höxter auf deutliche Kritik. | © David Schellenberg

16.08.2017 | 16.08.2017, 15:30

Höxter. Seit dem 1. August müssen manche Bahnreisende mehr Geld für Tickets ausgeben, denn es wurde nicht nur der Westfalentarif eingeführt, sondern auch die jährliche Preisanpassung vorgenommen, wie die Verbundgesellschaft Paderborn/Höxter auf Anfrage von nw.de bestätigt. Das hat zur Folge, dass auch Radfahrer mehr Kosten haben als zuvor. Denn die Mitnahme der Räder ist deutlich gestiegen – zumindest dann, wenn nur einmal am Tag die Strecke gefahren wird. Denn statt Einzel- gibt es nur noch Tagestickets. Das stößt bei Radfahrern auf Kritik.

Günter Babik aus Höxter-Godelheim, der regelmäßig mit dem Fahrrad in der Bahn fährt, ärgert sich über die neuen Preise. Für die Strecke von Godelheim nach Höxter kostet die Fahrradmitnahme nun 2,50 statt zuvor 1,70 Euro. Doch dabei ist zu beachten, dass es sich vorher um ein Einzelticket – also nur für eine einzelne Fahrt – gehandelt habe, erklärt Udo Wiemann, Geschäftsführer der Verbundgesellschaft Paderborn/Höxter (VPH), eine der fünf am Westfalentarif beteiligten Tarifgemeinschaften.

Seit der Einführung des Westfalentarifs gebe es Tagestickets – und zwar nur noch Tagestickets, keine Einzeltickets mehr. Darauf habe man sich bei der Einführung des Westfalentarifs geeinigt, erklärt Wiemann. Woanders habe man damit bereits gute Erfahrungen gemacht. „Und wenn man einen Tarif harmonisiert, dann muss man Kompromisse machen", so der VPH-Geschäftsführer. Es sei ein „Geben und Nehmen".

Pendler profitieren

Profitieren würden von den neuen Tarifen beispielsweise Pendler, die eine Strecke zweimal fahren. Für sie ist es nun günstiger, „und weil sie hin- und zurückfahren auch in der Abwicklung einfacher", so Wiemann. Wer allerdings nur eine Fahrt macht, für den ist diese nun eindeutig teurer.

Zudem richtet sich der Ticketpreis bei der Radmitnahme nach der Streckenlänge, wie auch bei Personentickets.

Als Tagesticket für das gesamte Hochstift kostet für die Fahrradmitnahme 4,20 Euro. Für Personen beläuft sich der Ticketpreis fürs ganze Hochstift auf 30,30 Euro. Mit dem 9-Uhr-Ticket werden pro Person 19,70 Euro fällig.

Dass sich die neuen Tarife negativ auf den Radtourismus auswirken, glaubt Katja Krajewski, Tourismusbeauftragte bei der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW), nicht. „Viele Radtouristen reisen mit dem Auto an", so Krajewski. Sie würden das Auto dann auf Parkplätzen stehenlassen und von dort ihre Tour starten. „Den öffentlichen Personennahverkehr nutzen sie weniger."


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