1. Nachrichten
  2. Thema
  3. Geisterfahrer nutzen Rettungsgasse, damit sie nicht im Stau warten müssen

Oldenburg

Geisterfahrer nutzen Rettungsgasse, damit sie nicht im Stau warten müssen

Eine Rettungsgasse, wie in diesem Bild, wird eigentlich für Polizei und Rettungskräfte gebildet. Auf der A 29 nutzen Autofahrer die Spur, um dem Stau zu entfliehen.  | © dpa (Symbolbild)

Eine Rettungsgasse, wie in diesem Bild, wird eigentlich für Polizei und Rettungskräfte gebildet. Auf der A 29 nutzen Autofahrer die Spur, um dem Stau zu entfliehen.  | © dpa (Symbolbild)

17.08.2017 | 17.08.2017, 14:48

Oldenburg. Nach einer Massenkarambolage mit mehreren Schwerverletzten auf der A 29 haben mehrere Auto- und Lastwagenfahrer die Rettungskräfte behindert. Damit sie nicht im Stau warten mussten, drehten sie kurzerhand in der Rettungsgasse um, fuhren zurück und verließen die Autobahn über die nächste Abfahrt.

Wie die Polizei mitteilt, war ein mit schweren Betonteilen beladener Lkw bei Oldenburg nahezu ungebremst auf das Stauende vor einer Baustelle gerast. Den Rettungskräften vor Ort bot sich ein Bild der Zerstörung: Die gerammten Fahrzeuge lagen kreuz und quer auf der Fahrbahn. Ein Kleintransporter hing vor dem LKW, davor ein BMW und weitere Fahrzeuge.

Laut der Oldenburger Nordwest-Zeitung hätten daraufhin mehrere Autofahrer und sogar riesige Lkw und Tanklaster im Stau gewendet, um dem langen Warten zu entgehen. Das Blaulicht-Portal Nonstopnews hat die dreiste Aktion im Video dokumentiert:

Das Problem: Das Autobahnkreuz, über das die Geisterfahrer den Stau verließen, wurde auch von Rettungskräften genutzt, um die Verletzten des Unfalls zu versorgen. Insgesamt wurden bei dem Unfall mindestens sechs Personen verletzt, zwei davon schwer - sie waren in ihren Wracks eingeklemmt und mussten von der Feuerwehr befreit werden.

Die Freude der Geisterfahrer über die schnelle Stauflucht dürfte jedoch nicht lange währen: Mindestens ein Geisterfahrer wurde von der Polizei erwischt und angezeigt. Von anderen Autofahrern wurden aus einem Zivilfahrzeug heraus die Kennzeichen notiert.

Die Autobahn war bis in die Nacht Richtung Süden voll gesperrt. Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an.