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  3. Gaffen und auf der Rettungsgasse umkehren: Tödlicher Verkehrsunfall auf der A3

Altdorf

Tödlicher Unfall: Autofahrer filmen Wrack und drehen in der Rettungsgasse um

Gaffer filmten die Unfallstelle auf der A3 bei Altdorf und behinderten den Rettungseinsatz. | © picture alliance / Jan Haas

Gaffer filmten die Unfallstelle auf der A3 bei Altdorf und behinderten den Rettungseinsatz. | © picture alliance / Jan Haas

21.08.2017 | 21.08.2017, 11:26

Altdorf. Erneut haben Autofahrer nach einem Unfall die Rettungsgasse genutzt, um dem Stau zu entfliehen. Zudem hielten Gaffer an, um zu filmen. Am Sonntagnachmittag überschlug sich an der Autobahn A 3 im mittelfränkischen Altdorf ein Kleinbus mit niederländischem Kennzeichen. Ein 19-Jähriger starb noch an der Unfallstelle.

Das Fahrzeug der Marke Opel war mit sechs Insassen auf der A3 in Richtung Nürnberg unterwegs. Aus bisher ungeklärter Ursache verlor der Fahrer beim Wechsel von der linken auf die rechte Fahrspur gegen 16.45 Uhr die Kontrolle. Der Wagen überschlug sich daraufhin. Hierbei wurden drei Männer aus dem Auto geschleudert. Einer von ihnen, ein 19-Jähriger wurde so schwer verletzt, dass er noch an der Unfallstelle starb. Wie die Polizei Mittelbayern weiter mitteilt, wurden ein 20-Jähriger und ein 25-Jähriger schwer verletzt. Einsatzkräfte brachten sie mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus.

Die weiteren Insassen des Fahrzeugs, ebenfalls niederländische Staatsbürger, erlitten leichte Verletzungen. Eine 16-jährige und eine 20-jährige Frau sowie ein 40-jähriger Mann wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Gaffen behindert Rettungseinsatz

Die nachfolgende Verkehr soll ordnungsgemäß eine Rettungsgasse gebildet haben. Mehrere Fahrer haben den Unfall jedoch mit ihrem Handy gefilmt und dadurch den Einsatz behindert. Die Polizei hat diese Personen bestraft. Zudem nutzten sechs Fahrzeugführer die Rettungsgasse für ein Wendemanöver. Entgegen der Fahrtrichtung kehrten sie um, um zur Anschlussstelle Altdorf zu gelangen. Beamte der Feuchter Verkehrspolizei haben gegen diese ein Verfahren eingeleitet. Sie erwartet ein Bußgeld in Höhe von rund 200 Euro, zwei Punkte in Flensburg und ein einmonatiges Fahrverbot.

Bis 18.45 Uhr wurde die Autobahn komplett gesperrt. Danach leiteten die Einsatzkräfte den Verkehr einspurig an der Unfallstelle vorbei. An dem Großeinsatz waren die Freiwillige Feuerwehr Altdorf, die Verkehrspolizei Feucht, das THW und die umliegenden Rettungsdienste beteiligt.

Laut Polizeiangaben ist weiterhin unklar, wer den Opel zum Unfallzeitpunkt gefahren hat. Zudem wurde ein Sachverständiger beauftragt, um den Hergang genauer aufzuklären.