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Arminia Bielefeld

2:0 gegen Bochum: Clevere Arminia grüßt von der Spitze

Voglsammer und Kerschbaumer bringen den DSC auf Kurs / Bochum trotz diverser Abschlüsse nicht zwingend genug

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Der Bielefelder Florian Dick gegen den Bochumer Johannes Wurtz. | © Christian Weische

Der Bielefelder Florian Dick gegen den Bochumer Johannes Wurtz. | © Christian Weische

21.08.2017 | 22.08.2017, 10:38

Bielefeld. Arminia Bielefeld hat mit einem 2:0-Heimsieg gegen den VFL Bochum das Westfalenderby für sich entschieden und damit die Tabellenführung erobert. Andreas Voglsammer und Konstantin Kerschbaumer sorgten in der ersten Halbzeit für die verdiente Führung, ehe der Vorsprung in den zweiten 45 Minuten über die Zeit gebracht wurde. Kapitän Julian Börner musste nach 25 Minuten verletzungsbedingt ausgewechselt werden.

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Im Vergleich zum Pokalspiel gegen Fortuna Düsseldorf veränderte DSC-Trainer Jeff Saibene seine Startelf auf einer Position: Neuzugang Patrick Weihrauch ersetzte Christoph Hemlein auf der rechten Außenbahn.

Die 20.663 Zuschauer sahen von Beginn an eine äußerst ereignisreiche Partie. Beide Mannschaften spielten direkt mit offenem Visier, die ersten Großchancen ließen folglich nicht lange auf sich warten: Nach drei Minuten setzte Behrendt Voglsammer mit einem gekonnten Diagonalball über das gesamte Feld in Szene. Der spätere Torschütze nahm den Ball im Sechzehner direkt mit, scheiterte mit seinem Linksschuss jedoch an dem herauseilenden VFL-Keeper Riemann.

Voglsammer und Kerschbaumer im Glück - Kapitän Börner im Pech

Nach einem weiteren, jedoch weitaus ungefährlicheren Abschluss Voglsammers, antworteten die Gäste prompt: Mittelstürmer Hinterseer ließ im Sechzehner gleich zwei Gegenspieler mit einer Körpertäuschung ins Leere laufen. Frei vor Ortega schloss er jedoch zu zentral ab (5.). Nach zwei weiteren Bochumer Abschlüssen durch Saglam (7.) und Bastians (9.) wurde deutlich, dass die Gäste auf drei Punkte aus waren. Die Elf von Ismael Atalan bestimmte das Spielgeschehen in der Anfangsphase und sorgte für reichlich Unruhe in der DSC-Defensive.

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Arminia schlägt Bochum 2:0

Die Arminen lösten sich jedoch mit fortschreitender Spielzeit aus der Umklammerung und schafften es immer mehr, ihr eigenes Spiel durchzudrücken. Nach 17 Minuten klärte Losilla den Ball per Kopf aus dem eigenen Strafraum. Der Ball fiel Kerschbaumer vor die Füße, der die Kugel per Dropkick auf das Tor donnerte - ein paar Zentimeter zu hoch angesetzt. Nach einem gefährlichen Flachschuss Keanu Staudes (20.) klingelte es schließlich nach 22 Minuten das erste Mal: VFL-Keeper Riemann spielte Losilla hoch an, dieser wurde unter Druck gesetzt und verlor den Ball. Die Kugel sprang zu Weihrauch, dieser legte auf Voglsammer quer, der den Ball aus 16 Metern flach ins leere Tor schob.

Wenige Minuten später musste Kapitän Julian Börner das Feld verletzungsbedingt verlassen. Seinen Platz in der Innenverteidigung nahm Stephan Salger ein. Nach einem Drehschuss von Bochums Wurtz (27.) klaute Keanu Staude Gegenspieler Danilo Soares auf rechts den Ball und drang in den Sechzehner ein. Arminias Linksaußen fiel zu Boden, der Ball kullerte weiter zu Weihrauch, der direkt abzog. Hoogland konnte das Leder jedoch entscheidend blocken (30.). Die Arminen spielten weiter mutig nach vorne und zeigten sich wenig später erneut gnadenlos.

Clevere Arminen

Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankte Kerschbaumer das Leder in den Strafraum. Der Ball rutschte durch Freund und Feind hinweg und schlug zum 2:0 in die Maschen ein (36.). Hinterseer (39.) und Saglam (42.) ließen auf Bochumer Seite mit eher harmlosen Abschlüssen aufhorchen, ehe Rechtsverteidiger Soares mit einem satten Linksschuss kurz vor der Pause die Querlatte streifte (43.). Nach 45 Minuten ging es für die Saibene-Elf mit einer 2:0-Führung im Rücken in die Kabine - obwohl der VfL mehr Ballbesitz, mehr Zweikämpfe gewonnen und einen Torschuss mehr (9:8) zustande gebracht hat.

Nach Wiederanpfiff machten die Arminen jedoch einen etwas schläfrigen und unkonzentrierten Eindruck. Einem ungefährlichen Soares-Abschluss (49.) folgte eine dicke Chance für die Gäste: Hinterseer wurde auf rechts von Hartherz nur halbherzig unter Druck gesetzt. Die anschließende flache Hereingabe setzte Wurtz denkbar knapp über die Querlatte. Nach 53 Minuten faustete der erneut bärenstarke Ortega einen Saglam-Freistoß von der Linie. Der VfL war das klar spielbestimmende Team. Die Arminen konzentrierten sich auf die Defensive und verwalteten das Ergebnis.

In der 58. Minute ließen sie wieder aufhorchen: Hartherz steckte zu Voglsammer in den Strafraum durch. Bastians schirmte den Ball kurz vor der Torauslinie ab, doch Voglsammer legte ihn mit der Fußspitze an Bochums Innenverteidiger vorbei. Der Ball gelang zu Weihrauch, der aus gut 10 Metern jedoch völlig verzog - eine gute Gelegenheit, exemplarisch für den Einsatzwillen der Arminen. Das Bild blieb in der Folge jedoch unverändert.

Ortega als unschlagbarer Rückhalt - Bochum zu uneffektiv

Die Saibene-Elf ließ den Gegner gewähren und setzte auf ihr Konterspiel. Dem VfL fiel Mitte der zweiten Halbzeit jedoch zu wenig ein, um die DSC-Defensive ernsthaft in Gefahr zu bringen. Kruse setzte einen Abschluss dicht bedrängt, aber unmittelbar vor Ortega, über das Tor (70.). Stöger fand nach einem Freistoß aus gut 25 Metern zentraler Position einmal mehr in Keeper Ortega seinen Meister. DSC-Trainer Saibene merkte, dass der Druck gegen Ende des Spiels immer größer wurde und brachte Christoph Hemlein für Patrick Weihrauch sowie Andraz Sporar für Andreas Voglsammer.

Sporar setzte nach seiner Einwechslung mit einem Abschluss aus spitzem Winkel direkt für eine Duftmarke (78.). Ein misslungener Distanzschuss des eingewechselten Eisfelds sollte dann der Auftakt für eine Schlussoffensive der Bochumer sein, die für den DSC doch noch einmal kritisch werden sollte. Die Arminen konnten sich aus der folgenden Umklammerung kaum noch lösen und ließen beste Chancen zu: Eisfeld (83.) und Kruse (85.) ließen diese in der Folge jedoch liegen. Wenige Minuten vor dem Abpfiff konnte sich Stefan Ortega nochmals auszeichnen, als er einen flachen und gefährlichen Rechtsschuss von Gündüz mit den Fingerspitzen entschärfte - Arminias Nummer Eins ist in diesen Wochen ein Garant für den Erfolg seiner Mannschaft.

Trotz 23:11 Torschüssen, 61 Prozent Ballbesitz und 8:2 Ecken schafften es die Bochumer nicht, ein Tor zu erzielen. Am Ende gewann die clevere und effektivere Mannschaft. Nach vier Minuten Nachspielzeit war es schließlich amtlich: Nach drei Siegen aus den ersten drei Ligaspielen grüßt der DSC Arminia das erste Mal seit November 2009 wieder von der Tabellenspitze. Es folgt ein Quintett mit jeweils sieben Punkten. Mit Union Berlin wartet am nächsten Sonntag ein Vertreter dieses Quintetts an der alten Försterei auf Jeff Saibene und seine Spieler. Bis dahin darf der Blick auf die Tabelle das ein oder andere Mal genossen werden.

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