1. Nachrichten
  2. Umwelt
  3. Große Waldbrandgefahr in NRW - Rauchen und Grillen verboten

Sahara-Hitze

Große Waldbrandgefahr in NRW - Rauchen und Grillen verboten

Glimmende Kippen entzünden immer wieder dürres Gras im Straßengraben, Wind treibt die Flammen dann in den Wald.

Kommentare
Immer wieder muss die Feuewehr im Sommer Waldbrände läschen. |

Immer wieder muss die Feuewehr im Sommer Waldbrände läschen. |

24.06.2019 | 24.06.2019, 18:49

Münster. Waldbrände gefährden Lebensräume für Tiere und Pflanzen und Erholungsräume für uns Menschen. Jedoch entstehen nur fünf Prozent durch natürliche Ursachen wie Blitzschläge. Der Waldbrandgefahrenindex liege aktuell in großen Teilen NRWs auf der zweithöchsten Stufe, warnt der Landesbetrieb Wald und Holz NRW, der für die Bewirtschaftung der Staatswälder zuständig ist. "Zum Schutz der Wälder ist ein gemeinsames Handeln von Waldbesuchern, Autofahrern, Forst- und Feuerwehrleuten erfoderlich", so der Appell. Was Waldbesucher im Notfall tun können:

Ausgestattet mit Mobiltelefonen haben Waldbesucher die Chance, aktiv bei der Waldbrandbekämpfung zu helfen, wenn sie Waldbrände über die Telefonnummer 112 melden. "Entscheidend ist, dass sich Waldbesucher der Gefährdung bewusst sind und vorsichtig verhalten. Leider Gottes ist das mit Verzicht auf Rauchen, Grillen und Feuern verbunden", sagt Alfred Edelhoff, Experte für forstliche Gefahrenabwehr bei Wald und Holz NRW. Raucherinnen und Raucher sollten unbedingt Ihre Zigaretten im Aschenbecher ausdrücken. Das gilt auch beim Autofahren: Glimmende Kippen entzünden den Angaben zufolge immer wieder dürres Gras im Straßengraben, Wind treibt die Flammen dann in den Wald.

Klimastabile Mischwälder sollen Waldbrandgefahr mindern

Wenn es dennoch brennt unterstützen die Forstleute von Wald und Holz NRW die Feuerwehren mit ihrer Ortskenntnis. Langfristig arbeiten die Förster von Wald und Holz NRW daran, klimastabile Mischwälder zu entwickeln, die durch eingemischte Laubbäume auch die Waldbrandgefahr mindern. Hauptmotivation ist dabei die Vitalität der Wälder im Klimawandel zu stärken; die Waldbrandvorsorge ist ein Teilaspekt davon.

Besonders gefährdet sind Böden mit kleinem Wasserspeicher, also vor allem sandige Gebiete, Nadelholzreinbestände, vor allem der Kiefer sowie Waldgebiete mit intensiver Sonnenstrahlung auf den Waldboden mit dürren Gräsern und Geäst.

Eine Orientierung über die Gefahrenlage bietet der Deutsche Wetterdienst mit seinem 5-stufigen Waldbrandgefahrenindex. Aber Achtung: lokal kann die Gefahrenlage deutlich höher sein!

Die wichtigsten Regeln für Waldbesucher

- Halten Sie sich an das gesetzliche Rauchverbot im Wald – es gilt im Frühling, Sommer und Herbst, genauer: vom 1. März bis zum 31. Oktober.
- Beachten Sie das Verbot offenen Feuers im Wald und im Abstand von 100 Metern vom Wald.
- Nehmen Sie Glas mit aus dem Wald – Der Brennglaseffekt kann Waldbrände auslösen.
- Lassen Sie Waldwege, Waldzufahrten frei – sie dienen als Rettungswege.
- Stellen Sie Ihr Kraftfahrzeug nur auf befestigten Flächen ab – der heiße Auspuff / Katalysator kann Gras in Brand setzen.
- Drücken Sie Ihre Zigaretten aus. Insbesondere entlang der Straßen lösen glimmend weggeworfene Kippen immer wieder Waldbrände aus.

Was tun, wenn es (zu) spät ist?

- Löschen Sie kleine Entstehungsbrände, wenn es Ihnen gefahrlos möglich ist
- Melden Sie Brände über die „112"
Verlassen Sie den Gefahrenort auf kürzestem Wege.

Information

Temperaturen bis 37 Grad


Die Gefahr von Waldbränden steigt am Dienstag in weiten Teilen Nordrhein-Westfalens auf die zweithöchste Stufe. Dies geht aus dem Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes hervor. Ursache sind die erwarteten hohen Temperaturen von bis zu 37 Grad. Erst am Donnerstag sinkt die Waldbrandgefahr wieder in den meisten Regionen.