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Pokemon Go-Nachfolger - so gut ist "Harry Potter: Wizards Unite"

Die Potter-Version von Pokémon Go begeistert Fans der Zauberwelt um Harry. So auch unsere Autorin

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23.06.2019 | 23.06.2019, 19:56
Die imaginäre Welt basiert auf der tatsächlichen Umgebung des Spielers.  - © Igdb/Niantic Labs
Die imaginäre Welt basiert auf der tatsächlichen Umgebung des Spielers.  | © Igdb/Niantic Labs

Bielefeld. Hallo aus der Zone der dunklen Künste. Gerade habe ich den Steckbrief eines entflohenen Askaban-Sträflings nach Hogsmeade und die Hand des Ruhmes zum Herrenhaus der Malfoys gebracht, meine Kollegin vor der Sabberhexe gerettet und sogar ganz nebenbei einen Exstimulo-Trank gebraut. Eine Zauberin muss eben tun, was eine Zauberin tun muss.

Als Unterstützerin des Geheimhaltungsstatuts darf ich an dieser Stelle nicht genauer auf meine derzeitige Tätigkeit eingehen, aber so viel sei gesagt: Ich habe mir vor sechs Stunden das neue "Harry Potter: Wizards Unite" runtergeladen und lebe nun in einer anderen Welt.

Bereits die Ankündigung, dass die Entwickler von "Pokémon Go", Niantic, ein neues Spiel aus der Welt von Harry Potter auf den britischen und amerikanischen Markt gebracht haben, machte mich nervös. Natürlich musste ich als großer Harry-Potter-Fan die App sofort haben, als sie nun auf dem deutschen Markt verfügbar war, und irgendwie habe ich es sofort wieder bereut. Nicht, weil die App schlecht ist, sondern gerade weil genau das Gegenteil der Fall ist.

Harry-Potter-Feeling vom ersten Fingerwisch

Wer schon "Pokémon Go" gespielt hat, dem sei gesagt: Das Prinzip ist dasselbe, das Ganze ist nur eingebettet in eine große Geschichte. Sogar einige der Gaststätten, in denen wir magische Energie tanken, sind dieselben wie die Pokestops. An alle, denen es wie mir geht und die "Pokémon Go" nur als Zuschauer erlebt haben: Es ist der Knaller.

Der dunkle Lord stattet auch der NW-Redaktion einen Besuch ab - © Screenshot/Nantic/Wizards Unite
Der dunkle Lord stattet auch der NW-Redaktion einen Besuch ab | © Screenshot/Nantic/Wizards Unite

Schon beim ersten Öffnen der App kriege ich Gänsehaut: Es erklingt die geliebte Melodie, die mir das Gefühl gibt, gerade durch die Pforten Hogwarts zu treten. Ich erstelle mir meinen Zauberstab, mache ein Profilfoto und muss ganz nebenbei Google erlauben auf einen Teil meiner Daten zuzugreifen. Ich weiß, dass das eine schlechte Idee ist, aber bitte: Wir reden über Harry Potter, da schaltet die Vernunft kurz aus. Man gibt sich einen möglichst mysteriösen Zauberernamen und schon geht die Suche los.

App macht magisch süchtig

Auf einer Karte erscheinen Zutaten für Zaubertränke zum sammeln, findbare Gegenstände und Bösewichte, gegen die per Fingerwisch Zaubersprüche gegen die Fundwächter angewendet werden. Die Entwickler der App verstehen ihren Job. Immer wieder tauchen neue Dinge auf, man schafft es mit etwas Fleiß recht schnell, sich die ersten sechs Stufen zu "erarbeiten" - Langeweile entsteht nicht. Lediglich der Akku leidet unter der neuen Sucht, die Fans vor die Türen lockt.

Ich für meinen Teil plane heute Abend noch einen langen Spaziergang in der Hoffnung, ein paar Gegenstände zu finden, bevor sie in Muggelhände fallen. So sehr habe ich nicht mehr in der Harry-Potter-Welt gelebt, seit ich die Bände verschlungen habe. Die Anziehungskraft und das Suchtpotenzial ist magisch.

Wer sich für die Welt von Harry Potter begeistern kann, wer das Licht im Zimmer routinemäßig mit dem Ruf "Lumos" anschaltet und beim Abfeuern der Silvesterraketen stets "Expecto Patronum" brüllt, der wird hier seinen Spaß haben. Und jetzt entschuldigt mich: Ich muss dringend meinen Rechner vor dieser fleischfressenden Schnecke retten: "Flipendo!"