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Lübbecke/Hille

Verletzter Radfahrer zurückgelassen: Polizei sucht jetzt nach einem Opel

Der Mann wird auf die Fahrbahn geschleudert. Aber der Krankenwagen wird erst von Vorbeikommenden gerufen.

An der Unfallstelle sicherten Polizisten akribisch die Spuren an der Unfallstelle. | © Polizei Minden-Lübbecke

An der Unfallstelle sicherten Polizisten akribisch die Spuren an der Unfallstelle. | © Polizei Minden-Lübbecke

21.06.2019 | 21.06.2019, 14:13

Lübbecke-Eilhausen/Hille. In Eilhausen ist es am Sonntag zu einem folgenschweren Zusammenstoß gekommen. Als ein 72-jähriger Rennradfahrer aus Hille am Nachmittag von der B 65 in die Eichholzer Straße  abbiegen will, wird er von einem Auto erfasst und auf die Fahrbahn geschleudert. Statt sich um den auf der Straße liegenden schwer verletzten Radfahrer zu kümmern, fährt der Autofahrer aber einfach davon. Das sei kein Einzelfall, sagt Polizeipressesprecher Ralf Steinmeyer. Die Polizei sucht jetzt nach einem Opel.

Der Pkw-Fahrer kommt am Sonntag wohl um kurz vor halb sechs aus Richtung Gehlenbeck, als der Radfahrer die Kreuzung passieren will. Nach dem Unfall entfernt sich der Wagen auf der Feldstraße in Richtung Nettelstedt. Der Radfahrer bleibt schwer verletzt liegen - erst danach verständigen Vorbeikommende einen Krankenwagen. Rettungssanitäter kümmern sich dann um den Hiller und bringen ihn zur weiteren Versorgung ins Krankenhaus.

Es gibt immer mehr Unfallfluchten im Kreis

Im Rahmen der Unfallaufnahme konnten die Einsatzkräfte vor Ort Glassplitter des Fluchtfahrzeugs sichern. Diese wurden in der Zwischenzeit von einem Sachverständigen untersucht. Nach Angaben des Spezialisten stammen die vorgelegten Fahrzeugteile eindeutig von einem Opel und mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Modell Zafira.

"Der gesuchte Wagen müsste aufgrund des Spurenbildes an der Unfallstelle im Frontbereich sowie der Motorhaube beschädigt sein", so Pressesprecher Ralf Steinmeyer. Zeugen des Unfalls sowie Personen, denen ein derart beschädigter Mercedes bekannt ist, bittet er, sich mit dem Verkehrskommissariat unter der Telefonnummer (05741) 2770 in Verbindung zu setzen.

Die Chance, dass der flüchtige Unfallfahrer noch gefunden wird, sei gar nicht so schlecht, sagt Steinmeyer. "Die Aufklärungsquote liegt bei 73 Prozent." Leider verzeichnet die Polizei einen Anstieg von Personen, die nach einem Unfall mit Personenschaden einfach flüchten würden. "Allein im Vergleich zu 2017 ist die Anzahl um knapp 15 Prozent angestiegen", sagt Steinmeyer.

Zur Aufklärung würden meistens Zeugen beitragen. "Es ist eher selten, dass sich diejenigen, die die Unfallflucht begangen haben, sich selbst melden", so Steinmeyer. Gründe für eine Unfallflucht gebe es mehrere: "Oft sind die Fahrer alkoholisiert, haben keinen Führerschein oder stehen unter Drogeneinfluss", sagt der Polizeibeamte.