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Paderborner Feuerwehr rettet Pferd aus Schlamm

Das Tier kam nicht mehr aus einem Flusslauf bei Schloß Neuhaus heraus

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Das Pferd konnte sich aus eigener Kraft nicht aus dem Boker Kanal bei Schloß Neuhaus befreien. | © Feuerwehr Paderborn

Das Pferd konnte sich aus eigener Kraft nicht aus dem Boker Kanal bei Schloß Neuhaus befreien. | © Feuerwehr Paderborn

17.06.2019 | 17.06.2019, 18:20

Paderborn-Schloß Neuhaus. Ungewöhnlicher, aber lebensrettender Einsatz für die Paderborner Feuerwehr: Ein Pferd steckte im Schlamm eines Flusslaufs bei Schloß Neuhaus fest. Und zwar buchstäblich (fast) bis zum Hals. Die Rettungsaktion war spektakulär.

Um 7.25 Uhr erreichte die Einsatzkräfte der panische Notruf des Pferdebesitzers, der eine halbe Stunde lang vergeblich versucht hatte, sein Tier aus der Notlage zu befreien. Es war von der nahegelegenen Weide in den Boker Kanal geraten - wie es das trotz Elektrozaun geschafft hat, ist unklar.

Jedenfalls kam das Pferd nicht mehr aus dem an dieser Stelle recht tiefen Wasser heraus, das ihm bis an die Schultern reichte. "Das Problem war, dass die Böschung dort sehr steil und der Boden äußerst schlickig ist", erklärt Einsatzleiter Marcel Menze im Gespräch mit nw.de.

Sorge um den Besitzer des Pferdes

Zunächst einmal musste sich um den Besitzer des Tieres gekümmert werden. Der ältere Mann war nach seinem 30-minütigen Ringem mit dem Pferd so erschöpft, dass er vom Rettungsdienst untersucht wurde. Der gab aber bald Entwarnung.

Die Befreiung des Pferdes dauerte derweil etwas länger. Es stapfte in dem Bach herum und zeigte mittlerweile ebenfalls Erschöpfungszustände. Die Feuerwehrleute folgten ihm bis zu einer flachen Stelle, an der das müde Tier schließlich am Ufer zur Seite fiel. Ein Tierarzt versorgte es, während einige der Einsatzkräfte in Spezialanzügen ins Wasser stiegen.

So kam das Pferd aus dem Kanal

Sie legten dem Pferd eine Bandschlinge um, die an der Drehleiter befestigt war. Diese zog das Tier nun langsam aus dem Schlick heraus. Genauer gesagt, unterstützte es das Pferd, das letztlich auf eigenen Beinen aus dem Bach stapfen konnte.

Nach gut anderthalb Stunden war der Einsatz, an dem insgesamt 20 Rettungskräfte und sieben Fahrzeuge beteiligt waren, beendet. Tierrettungen kommen laut Marcel Menze zwar immer wieder vor. "Das war aber etwas ganz Seltenes", sagt der Einsatzleiter.

Dem Pferd geht es übrigens gut. Es wurde nach der Rettung in den Stall gebracht. Wie die Besitzerin der Feuerwehr berichtete, soll es dort sogleich mit den Hufen vor die Wand getreten haben. "Das heißt, es hat Hunger."

Im Einsatz waren unter anderem Kräfte der Wachen Nord und Süd, sowie der ehrenamtlichen Einheit Schloß Neuhaus. Die Feuerwehren im Kreis Paderborn werden immer wieder mal zu ungewöhnlichen Einsätzen gerufen. Zuletzt musste ein Mann in Hövelhof befreit werden, der mit seinem Arm in einem Abflussrohr feststeckte.