Pr. Oldendorf. In den frühen Morgenstunden hat der Abtransport der flüssigen Chemikalien aus dem Lager in Börninghausen begonnen. Eine Spezialfirma aus Iserlohn entsorgt mit mehreren Lastwagen die zufällig bei einem Brand am 28. April entdeckten 35.000 Liter.
Ein Teil der großen weißen Tanks steht am Montag schon auf der Ladefläche der Lastwagen der Spezialfirma. Die fünf Mitarbeiter in gelben Schutzanzügen legen eine Pause ein, während Medienvertreter die Halle "auf eigene Gefahr" betreten dürfen. Auch Kriminalbeamte der Ermittlungskommission "Limberg" sind vor Ort.
Neben den Tanks und weiteren großen Behältern befinden sich in der Halle und ihren Nebenräumen noch weitere Utensilien, die für die Drogenherstellung benutzt wurden wie zahlreiche Propangasflaschen, Trichter, Bunsenbrenner und Kessel. Säcke mit Soda aus Russland liegen in einer Ecke, andere Behälter haben niederländische Etiketten. In einem Raum waren provisorisch mit Matratzen und Feldbett Schlafplätze eingerichtet.
"Größtes Drogenlabor Deutschlands"
Laut einer Pressemitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft Bielefeld handele es sich "um das größte Drogenlabor Deutschlands". Während der Ermittlungen konkretisierte sich der Verdacht, dass die Lagerhalle zur Produktion von synthetischen Drogen genutzt wurde.
Hier wurden nach Informationen von nw.de offenkundig in großen Dimensionen Amphetaminöle hergestellt. Amphetaminöl ist ein Grundstoff für die Herstellung von aufputschenden Drogen wie "Speed" oder "Pep".
Vom Tatort flüchteten damals zwei Personen in einem Mercedes Vito mit niederländischem Kennzeichen.
Der Abtransport der Chemikalien soll noch am heutigen Montag abgeschlossen werden. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld und das Polizeipräsidium Bielefeld machen derzeit keine weiteren Angaben zu den nach wie vor andauernden Ermittlungen.