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Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen hat günstigen Parkraum im Überfluss

Gutachter empfehlen, die Parkhäuser besser auszuschildern und die Situation rund um das Herzzentrum zu entlasten. An der Lessingstraße soll das Parken verboten werden.

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Überfüllt: Der Parkplatz am Herz- und Diabeteszentrum reicht nicht aus, um allen Mitarbeitern, die mit dem Auto zur Arbeit kommen, einen Stellplatz zu bieten. | © Thorsten Gödecker

Überfüllt: Der Parkplatz am Herz- und Diabeteszentrum reicht nicht aus, um allen Mitarbeitern, die mit dem Auto zur Arbeit kommen, einen Stellplatz zu bieten. | © Thorsten Gödecker

24.05.2019 | 24.05.2019, 13:07

Bad Oeynhausen. Der "Betriebsblindheit" bezichtigt Axel Nicke (BBO) den Rat und den Verwaltungsrat der Stadtwerke. In beiden Gremien ist Nicke vertreten. Auch von "chaotischen Verhältnissen" und der Zerschlagung eines "gordischen Knotens" ist im Verwaltungsrat die Rede. Bezogen sind die Äußerungen auf das Parkraumbewirtschaftungskonzept, das der Verkehrsplaner Harald von Lübke von SHP-Ingenieure aus Hannover, dem Verwaltungsrat der Stadtwerke vorstellt.

Entgegen der Planung beraten die Mitglieder das Thema in öffentlicher Sitzung. Die Vertreter von CDU, BBO und Grünen setzen mit sechs zu fünf Stimmen durch, das die Tagesordnung geändert wird. Die Vertreter von SPD, UW und Bürgermeister Achim Wilmsmeier hätten das Thema lieber hinter verschlossenen Türen beraten, weil "Interessen Dritter" berührt seien.

Die Parkhäuser sind leer, die Straßen zugeparkt

Was der Planer präsentiert ist nicht neu: Die Parkhäuser sind leer, die Straßen zugeparkt. Verwunderung äußert von Lübke über die Benennung der Parkplätze und deren Ausschilderung. Namen wie "Sültebusch" oder "Wear-Valley-Platz" hätten keinerlei Lenkungsfunktion und seien nur für Ortskundige zu verstehen. Deshalb soll das "Parkhaus Sültebusch" zukünftig mit "Innenstadt/Bahnhof" ausgeschildert werden. Die Parkpalette am Wear-Valley-Platz wird in "Kliniken/Kurpark" umbenannt und das Parkhaus an der Herforder Straße soll zukünftig "Kliniken/Kurpark" heißen.

Planer und der Stadtwerkevorstand empfehlen außerdem eine Art abgespecktes Parkleitsystem zu installieren, dass die Suchenden zu freien Plätzen führt. Denn Parkplätze hat die Innenstadt im Überfluss. 2.300 Stellplätze zählen die Planer im öffentlichen Raum. 1.300 in den Parkhäusern und Tiefgaragen. Das "Parkhaus Sültebusch" ist nur zu 20 Prozent ausgelastet, die Parkpalette am Wear-Valley-Platz kommt nicht über vier Prozent durchschnittliche Auslastung hinaus.

Jeder Kunde findet schnell einen Parkplatz

Harald von Lübke spricht von einer "sehr moderaten Bewirtschaftung", die es "Menschen, die Geld in die Stadt brächten" jederzeit erlaube, einen Parkplatz zu finden. Für den Planer steht fest, dass es nicht am Parkplatzangebot und dessen Bewirtschaftung liegen könne, wenn Kunden die Innenstadt mieden. Vielmehr locke der Werre-Park mit seinen Sortimenten und dem "besonderen Einkaufserlebnis". Während der Ingenieur aus Hannover die Parksituation entlang der Lessingstraße und im Dichterviertel als untergeordnetes Problem einstuft, dass nur für den Begegnungsverkehr von Bussen und Rettungswagen Probleme aufwerfe, schlägt Andreas Schwarze vor, entlang der Lessingstraße das Parken zu verbieten und dort auf die Palette am Wear-Valley-Platz zu verweisen.

Für Harald von Lübke ist das eigentliche Problem in der Kurstadt das unmittelbare Umfeld des Herz- und Diabeteszentrums. Er regt an, eine zweite Parkebene auf dem Mitarbeiterparkplatz des Herzzentrums zu errichten und rät der Stadt, die Klinik mit ins Boot zu holen, denn mit Investitionskosten von bis zu 10.000 Euro pro Parkplatz müsse man rechnen.

Ticket mit dem Smartphone bezahlen

Die Stadtwerke wollen das Parken am Westkorso auch an Sonntagen untersagen und an der Südbahnstraße einen zentralen Abstellplatz für Reisebusse anlegen, um die Anlieger der Parkstraße zu entlasten. Wohnmobilplätze sollen am neuen Hallenbad im Siel entstehen. Außerdem will man das sogenannte "Handy-Parken" einrichten, das es Kunden ermöglicht, mit dem Smartphone zu zahlen. Empfohlen wird auch die Zuwegungen zum "Parkhaus Sültebusch" attraktiver zu gestalten. Vor allem die Bahnunterführung sollte dringend saniert, und aufgehübscht werden. Sie bilde für viele Kunden eine Barriere.

Der Verwaltungsrat beschließt, das Parkraumkonzept möglichst zeitnah dem Rat und der Öffentlichkeit vorzustellen.