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Rheda-Wiedenbrück

Tönnies-Mitarbeiter wegen Verdacht auf Millionen-Betrug vor Gericht

Drei Männer sollen über drei Jahre hinweg gefälschte Lieferscheine akzeptiert und dafür Geld bekommen haben. Tönnies spricht von einem Gesamtschaden von knapp vier Millionen Euro.

Tönnies spricht von einem Millionen-Schaden. | © picture alliance

Tönnies spricht von einem Millionen-Schaden. | © picture alliance

16.07.2019 | 16.07.2019, 20:05

Rheda-Wiedenbrück. Drei Angestellte der Firma Tönnies in Rheda-Wiedenbrück müssen sich bald vor Gericht wegen des Verdachts des bandenmäßigen Betrugs verantworten.

Laut dem Landgericht Bielefeld wirft die Staatsanwaltschaft den drei Männern im Alter zwischen 27 und 34 Jahren vor, über drei Jahre lang gefälschte Lieferscheine mit erhöhtem Warengewicht akzeptiert zu haben und dafür Geld bekommen zu haben.

Deal mit zwei polnischen Firmen

Die Mitarbeiter aus Rheda-Wiedenbrück, Gütersloh und Harsewinkel sollen als Angestellte bei Tönnies unter anderem für die Annahme von Lieferungen und die Durchführung und Organisation der Wiegevorgänge verantwortlich gewesen sein. Spätestens im Januar 2016 sollen sie laut Staatsanwaltschaft dann mit Mitarbeitern zweier polnischer Firmen einen Deal ausgehandelt haben.

Die Männer sollen bei den per Lkw erfolgten Anlieferungen der polnischen Firmen Lieferscheine unterzeichnet haben, die ein um jeweils zwei Tonnen erhöhtes Warengewicht gegenüber der tatsächlichen Lieferung ausgewiesen haben sollen. Die Gewichtsangaben der Waage hätten die Männer manuell verändert, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Sie geht von insgesamt 1.788 Taten aus, für die die drei Männer insgesamt 150.000 Euro bekommen haben sollen. Der Firma Tönnies soll ein wirtschaftlicher Gesamtschaden in Höhe von knapp vier Millionen Euro entstanden sein.

Der Prozess vor dem Bielefelder Landgericht beginnt am Donnerstag, 25. Juli, um 11 Uhr. Bislang sind fünf Folgetermine angesetzt.