Dortmund. Zwei Kinder stehen unter Verdacht, in Dortmund einen 14-Jährigen mit Gewalt am Verlassen des Gleisbetts einer U-Bahn im Stadtteil Hörde gehindert zu haben. Bei den mutmaßlichen Tätern handele es sich um einen 12- und einen 13-Jährigen, teilte die Polizei mit. Sie hätten die Tat „im Beisein der Eltern" eingeräumt.
Den Angaben zufolge war der 14-Jährige von den beiden Kindern in der U-Bahnhaltestelle Clarenberg „angegriffen" worden. „Sie warfen zunächst einen Ball des Jugendlichen in ein Gleisbett und hinderten ihn anschließend, dieses wieder zu verlassen. Zudem traten sie gegen den Kopf des 14-Jährigen", den sie kannten, so die Polizei in der Mitteilung vom Dienstag. Die unter Verdacht stehenden Kinder sind demnach wegen ihres Alters nicht strafmündig.
Der 14-Jährige konnte das Krankenhaus laut Polizei nach ambulanter Behandlung verlassen. Er wird derzeit durch die Opferschutzbeauftragen des Kriminalkommissariats Kriminalprävention und Opferschutz der Dortmunder Polizei betreut.
Das Opfer war anschließend völlig aufgelöst
Die Dortmunder Polizei bezeichnet die Aufnahmen einer Überwachungskamera in der U-Bahn-Station, die die Gewaltanwendungen gegen den 14-Jährigen dokumentieren, als "ernüchternd". Es habe rund eine Minute gedauert, bis sich das Opfer "endlich aus dem Gleisbett befreien und auf den rettenden Bahnsteig klettern konnte", wie es im Polizeibericht heißt.
"Offenbar voller Wut", so schreibt die Polizei, habe der 14-Jährige die beiden Angreifer zur Rede stellen wollen. Während es zu einer erneuten Auseinandersetzung gekommen sei, habe einer der beiden Angreifer den Ball des Jungen zurück ins Gleisbett geworfen. Den Turnbeutel habe er direkt danach hinterhergeworfen. "Kurz darauf fuhr die U-Bahn in den Bahnhof ein", heißt es weiter.
Der "völlig aufgelöste und vermutlich unter Schock stehende 14-Jährige wurde von Mitarbeitern der Stadtwerke angesprochen", schildert die Polizei Dortmund das Geschehen. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Wie es heißt, sei eine persönliche Beziehung zwischen den Angreifern und dem 14-Jährigen "sehr wahrscheinlich". Entsprechenden Hinweisen gehen die Beamten derzeit nach.
Die beiden Angreifer sind wegen ihres jungen Alters nicht strafmündig. Das galt auch für die mutmaßlich an einer Vergewaltigung einer 18-jährigen Frau in Mülheim/Ruhr am 5. Juli Beteiligten. Dies hatte zu einer Debatte in der Politik geführt, ob man die entsprechenden Bestimmungen des Strafrechts ändern solle. Dies hatte etwa der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) gefordert.