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Sicherheitskräfte beim SCP hatten Kontakte zur Islamistenszene

Die beiden Brüder hatten auf einem Instagram-Account Fotos von sich in den Bundesliga-Stadien gepostet

Die Benteler Arena: In diesem Bereich sollen Sicherheitskräfte gearbeitet haben, die Kontakte zur gewaltbereiten Islamistenszene hatten. | © picture alliance / nordphoto

Die Benteler Arena: In diesem Bereich sollen Sicherheitskräfte gearbeitet haben, die Kontakte zur gewaltbereiten Islamistenszene hatten. | © picture alliance / nordphoto

19.07.2019 | 19.07.2019, 12:49

Paderborn. Zwei Sicherheitskräfte, die für den SC Paderborn und Werder Bremen tätig waren, sollen Kontakte zu gewaltbereiten Islamisten gehabt haben. Sie waren noch vor kurzem für eine Paderborner Sicherheitsfirma in Bundesliga-Stadien tätig.

Die beiden tschetschenischen Brüder hatten einem Bericht des WDR zufolge auf einem Instagram-Account Fotos von sich in den Bundesliga-Stadien gepostet. Die Männer hatten demnach offenbar schon als Jugendliche Kontakt zu Islamistenkreisen.

Sicherheitsleute wurden bei
Koran-Verteilaktionen gesehen

Nach Angaben der Herforder Initiative „extrem dagegen", die diese Szene beobachtet, waren die Sicherheitsleute schon vor Jahren gemeinsam mit ihrem Vater bei Koran-Verteilaktionen, so der WDR-Bericht. Fotos zeigen die Familie mit gewaltbereiten Gefährdern, die später untergetaucht und ausgereist waren.

Islam M., einer der heutigen Sicherheitsleute, wurde 2015 zu einer Arreststrafe verurteilt, weil er Sympathie bekundet hatte für das Attentat auf die Pariser Satirezeitschrift Charlie Hebdo, bei dem 13 Menschen starben.

"Sofort die Polizei eingeschaltet"

Auch sein Bruder Shamil M. wurde damals auffällig. In einem Internet-Chat wurde er gefragt: Was ist für Dich ein schöner Tag? Er antwortete: "Allahu akbar" und setzte drei Bombensymbole dahinter.

Der SCP erklärte gegenüber nw.de: „Die betreffenden Mitarbeiter waren nicht im Stadion eingesetzt, sondern sehr weit von der Benteler-Arena entfernt im Außenbereich auf Parkplätzen. Als wir von der Problematik erfuhren, haben wir sofort die Polizei eingeschaltet." Als die Hinweise auf mögliche terroristische Hintergründe oder Sympathien der Sicherheitsmitarbeiter bekannt wurden, seien die Männer schon nicht mehr für den SCP tätig gewesen.

"Erkennbares Sicherheitsrisiko"

Auch Werder Bremen soll bereits die Polizei eingeschaltet haben. Der Staatsschutz Bielefeld ist ebenfalls informiert, gibt aus Datenschutzgründen aber keine Auskünfte.

Die Gewerkschaft der Polizei zeigte sich im Gespräch mit dem WDR alarmiert. Der stellvertretende Bundesvorsitzende Michael Mertens ist erschrocken, dass solche Leute große Stadien bewachen: "Bei den Erkenntnissen, die jetzt da im Raum stehen, ist auf jeden Fall ein Sicherheitsrisiko erkennbar. Das darf so nicht passieren. Da müssen die Vereine und die Deutsche Fußball-Liga auch reagieren in ihrem eigenen Interesse. Das ist ziemlich geboten.