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Madrid

Rauchverbot am Strand von Mallorca

An sechs Stränden auf der Baleareninsel gilt nun bereits ein Glimmstengelverbot

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Ein Schild am Strand der Bucht Cala Estancia verweist auf "Strände ohne Rauch, sind gesunde Strände". Seit Juli 2019 gilt hier ein Rauchverbot. | © picture alliance/Clara Margais/dpa

Ein Schild am Strand der Bucht Cala Estancia verweist auf "Strände ohne Rauch, sind gesunde Strände". Seit Juli 2019 gilt hier ein Rauchverbot. | © picture alliance/Clara Margais/dpa

17.08.2019 | 17.08.2019, 17:38

Madrid. „Strände ohne Rauch sind gesunde Strände", steht auf der großen Infotafel an Palmas Playa Cala Estància, die im touristischen Stadtteil Can Pastilla liegt. Diese Badebucht, nördlich der berühmten Partymeile Playa de Palma, wurde Mitte Juni zu Mallorcas erstem rauchfreiem Strand erklärt. Dieses Beispiel machte schnell Schule.

Inzwischen zogen andere Urlaubsorte auf der Ferieninsel nach. An sechs Stränden auf der Baleareninsel Mallorca gilt nun bereits ein Glimmstengelverbot. Und es dürften bald noch mehr werden. Weitere Ferienhochburgen zeigten bereits Interesse, ihren Strandbesuchern ebenfalls eine gesündere Umgebung anzubieten.

„Unser Ziel ist, die Anzahl der rauchfreien Orte in unserer Region zu vergrößern", sagte die Gesundheitsministerin der Balearischen Inseln, Patricia Gómez. „Wir wollen, dass den Menschen die Notwendigkeit bewusst wird, schädliche Gewohnheiten aufzugeben und einen gesunden Lebensstil zu führen."

Bußgelder werden nicht verhängt

Vom Rauchverbot sind derzeit auf Mallorca folgende Strände betroffen: Cala Estància in Palma, Cala Deià an der Nordwestküste der Insel, Playa Colònia de Sant Pere und Cala San Juan im Norden Mallorcas sowie die Calas Millor und Anguila an der Ostküste.

Zudem wurden auf den Nachbarinseln Ibiza und Menorca erste Zigarettenverbote verhängt: Auf Ibiza ist der blaue Dunst an zwei Stränden unerwünscht, und zwar an der Playa de Santa Eulalia del Río und an der Playa de Talamanca. Auf Menorca ist die Cala de Binissafúller rauchfrei.

Bußgelder soll es bei Zuwiderhandlungen gegen das Qualmverbot an den ausgewählten Stränden aber zunächst nicht geben. „Die Idee ist, die Bevölkerung zu sensibilisieren, an die Verantwortung und den Respekt zu appellieren und keine Strafen zu verhängen", sagte Gesundheitsministerin Gómez. Zudem setzen die Behörden auf den sozialen Druck durch andere Badegäste, welche die Raucher auf das Verbot hinweisen.

Kippen sind ein Schadstoffproblem

Das balearische Umweltministerium erinnerte daran, dass die unzähligen Zigarettenkippen, ähnlich wie der Plastikmüll, ein großes Schadstoffproblem an den Inselstränden darstellen. „Ein Zigarettenstummel reicht aus, um acht Liter Wasser zu kontaminieren", so das Ministerium. Zudem verseuchten Asche und Zigarettenfilter die Strände mit Schadstoffen wie Teer, Blei, Quecksilber, Ammoniak, Nikotin und Arsen. Die achtlos weggeworfenen Kippen seien nicht biologisch abbaubar und sorgten somit jahrelang für eine Verschmutzung der Strände und des Meeres.