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Paderborner Drogendealer richtet sich ein Geschäft im Wald ein

Die Preise waren handschriftlich auf einem Stuhl vermerkt

Ein mutmaßlicher Dealer ist in diesem "naturnahen Drogenladen" in einem Paderborner Waldstück aufgeflogen. | © Polizei Paderborn

Ein mutmaßlicher Dealer ist in diesem "naturnahen Drogenladen" in einem Paderborner Waldstück aufgeflogen. | © Polizei Paderborn

20.08.2019 | 21.08.2019, 06:37

Paderborn. Ungewöhnliche, naturnahe "Geschäftsräume" hat sich ein mutmaßlicher Dealer in Paderborn eingerichtet - er arbeitete im Wald. Erwischt wurde er trotzdem, und zwar beim Abwiegen von Marihuana. Die Polizisten hörte er nicht, weil er über Kopfhörer Musik hörte.

Eine Streife war am vergangenen Donnerstagnachmittag zu Fuß am Weißdornweg unterwegs, wie die Paderborner Polizei erst jetzt mitteilte. Im Wald an der Böschung zur Bahnstrecke entdeckten die Polizisten mehrere Pfade, die zu einer Art Behausung führten. Zwischen Bäumen waren Äste verflochten, die eine Art Wand bildeten. Als Dach diente eine zwischen den Bäumen gespannte Plane.

In der Behausung standen Stühle, eine Bank, ein Tisch, ein Grill mit Holzkohle und ein Garderobenständer. Am Tisch stand ein junger Mann, der mit einer Feinwaage Marihuana abwog und in kleine Tütchen verpackte. Die Polizisten bemerkte er nicht, weil er einen Kopfhörer trug und Musik hörte.

Preisliste auf dem Stuhl verewigt

Ziemlich überrascht von diesem unerwarteten Besuch leistete der 20-jährige Paderborner keinen Widerstand bei seiner Festnahme. Er musste mit zur Polizeiwache. In seinem "Waldladen" stellten die Polizisten mehrere Drogentütchen und Verkaufszubehör sicher. Auf einem der Stühle war handschriftlich die "Preisliste" vermerkt. Demnach gab es für 10 Euro 0,8 Gramm. Offensichtlich rabattiert war das Kilo für "nur" 5.000 Euro zu haben.

In der echten Wohnung des 20-jährigen Tatverdächtigen fanden die Polizisten dann drei weitere große Tüten mit Marihuana. Aussagen wollte der mutmaßliche Dealer nicht. Wegen des Verdachts illegalen Handels mit Drogen läuft jetzt ein Strafverfahren gegen ihn.