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Todesopfer identifiziert

Flugzeug prallt gegen Baumarkt: Beim Absturz stirbt eine Familie

An der Fassade eines Bauhaus-Baumarktes liegen die Trümmer eines Kleinflugzeugs, das dort abgestürzt ist. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hat es bei dem Absturz drei Tote gegeben. | © picture alliance/dpa

An der Fassade eines Bauhaus-Baumarktes liegen die Trümmer eines Kleinflugzeugs, das dort abgestürzt ist. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hat es bei dem Absturz drei Tote gegeben. | © picture alliance/dpa

21.07.2019 | 21.07.2019, 12:11
In Trümmern: Bei dem Flugzeug handelt es sich um einen Tiefdecker, überwiegend aus Holz gebaut, des Herstellers SAN (Societé Aeronautique Normande) vom Typ Jodel DR 1050. - © picture alliance/dpa
In Trümmern: Bei dem Flugzeug handelt es sich um einen Tiefdecker, überwiegend aus Holz gebaut, des Herstellers SAN (Societé Aeronautique Normande) vom Typ Jodel DR 1050. | © picture alliance/dpa

Bruchsal (dpa). Die Todesopfer des Flugzeugabsturzes, bei dem ein Kleinflugzeug am Samstag gegen einen Baumarkt in Bruchsal prallte, sind identifiziert: Laut einer Mitteilung der Karlsruher Polizei handelt es sich um einen 80-jährigen Mann, der mit hoher Wahrscheinlichkeit der Pilot des Leichtflugzeugs war. Zudem starben seine 60 Jahre alte Lebensgefährtin und deren 32-jähriger Sohn. Die Toten sollen aus Bayern stammen.

Mehrere hundert Menschen sind während des Unglücks im Baumarkt

Kaum zu glauben: Bei dem Absturz, mitten in ein belebtes Gewerbegebiet zur Haupteinkaufszeit, sind die drei Insassen des Flugzeuges tatsächlich die einzigen Todesopfer. Bei dem Aufprall am Samstag sind weder Mitarbeiter noch Kunden verletzt worden - vier Menschen aus dem Baumarkt und elf vom nahen Segelflugplatz wurden allerdings von Seelsorgern betreut. Während des Unglücks befanden sich mehrere hundert Menschen im Baumarkt.

Die Ursache für den Absturz ist noch immer unklar. Nach Angaben eines Polizeisprechers gibt es Hinweise darauf, dass es sich um einen missglückten außerplanmäßigen Landeversuch auf der Piste des benachbarten Flugplatzes gehandelt hat. Offenbar sei das Flugzeug, das hauptsächlich aus Holz bestand, abgedreht und dann gegen die Wand des Baumarktes geprallt.

100 Kilometer vom Paderborner Flughafen entfernt gestartet

Das Flugzeug habe eine deutsche Zulassung gehabt. „Nach aktuellen Ermittlungen war das Flugzeug in der Nähe von Olpe (NRW) gestartet und hatte Dachau (Bayern) als Zielflughafen", teilte die Polizei mit. Olpe liegt im Sauerland, nur 100 Kilometer vom Flughafen Paderborn-Lippstadt entfernt.

Bruchsal in Baden-Württemberg: Der Baumarkt liegt in einem Gewerbegebiet. Samstagmittag, als das Flugzeug abstürzte, waren viele Menschen zum Einkaufen dort. - © picture alliance/dpa
Bruchsal in Baden-Württemberg: Der Baumarkt liegt in einem Gewerbegebiet. Samstagmittag, als das Flugzeug abstürzte, waren viele Menschen zum Einkaufen dort. | © picture alliance/dpa

Auf Bildern war zu sehen, dass das Flugzeug offenbar einen Zaun durchbrochen hatte und an der Rückseite gegen das Gebäude gekracht war. An der Fassade selbst waren aus der Ferne nur wenige Spuren zu erkennen. Der Baumarkt wurde dennoch vorsorglich geräumt. Die Straße vor dem Parkplatz des Baumarktes war am Samstag gesperrt, der Markt selbst blieb geschlossen. In der Straße befinden sich noch weitere Einkaufsmöglichkeiten wie ein Drogeriemarkt und ein Elektronikfachhändler sowie Schnellrestaurants.

Direkt neben dem Baumarkt wenige hundert Meter von der Autobahn A5 entfernt liegt ein Flugplatz mit Graspiste. Üblicherweise starten und landen dort nach den Worten des Vereinsvorstands nur Mitglieder des Luftsportvereins Bruchsal.

Ähnliches Unglück zwei Tage zuvor in Tirol

Erst am Donnerstagabend waren beim Absturz eines Kleinflugzeugs in Tirol drei Männer ums Leben gekommen. Das Flugzeug war im Wettersteingebirge gegen eine Felswand geflogen und dort zerschellt. Die Maschine startete im norditalienischen Montichiari und sollte im deutschen Schwäbisch Hall landen. Der Absturz hatte sich auf rund 2.300 Metern Höhe ereignet. Nach Medienberichten soll der Pilot des aus Deutschland stammenden Kleinflugzeugs sich nicht an die vorgegebene Flugroute gehalten haben.

Die drei Insassen der Maschine in Tirol kamen nach Angaben des Innenministeriums wohl alle aus Baden-Württemberg. Ob es sich aber tatsächlich um jene drei Männer im Alter von 72, 57 und 56 Jahren handelt, könne nur ein DNA-Abgleich sicherstellen, sagte ein Polizeisprecher.