Neubau eines Bildungshauses nahe der Herforder Eishalle rückt näher

Herford. Die Pläne für ein sogenanntes (und mit Landesmitteln gefördertes) Bildungshaus auf dem Gelände der Grundschule Radewig bescheren den Verantwortlichen der Stadtverwaltung weiterhin Bauchschmerzen. Nach Anwohner-Protesten und einem Gegenvorschlag der CDU lenkte im jüngsten Schulausschuss am Montagabend auch die SPD ein. Damit wird der gemeinsame Neubau eines Bildungshauses als auch eines Jugend-Treffs auf dem bisherigen Freigelände in Nähe der Eishalle &bdquo;Im kleinen Felde" wahrscheinlicher. In diesem Bereich steht bereits ein bislang genutzter, längst aber nach mehr als 15 Jahren baufällig gewordener Jugendtreff, in dem die Stadt ihre Sozialarbeit des Quartiers umsetzte. Ob sich beide Einrichtungen an diesem einen Standort realisieren lassen, müsse laut der Beigeordneten Birgit Froese-Kindermann geprüft werden. Auszuschließen sei es aber nicht: &bdquo;Wir gehen davon aus, dass das Konzept auch an anderen Standorten möglich ist." Bodenuntersuchungen sind noch nicht gemacht worden Noch aber sei nicht klar, ob Fördermittel auch für diese Konstellation fließen. Geprüft werden müsse auch, ob das Gelände überhaupt geeignet ist. &bdquo;Bodenuntersuchungen sind in dieser Größe noch nicht gemacht worden", sagte Froese-Kindermann den Ausschuss-Mitgliedern als auch etwa 20 interessierten Anwohnern. Die fürchten durch ein Bildungshaus an der Schule zusätzliche Unruhe in direkter Nachbarschaft. &bdquo;Der Standort ist vollkommen ungeeignet, weil er unmittelbar an die Wohnbebauung grenzt. Wenn bis 20 Uhr abends und an Wochenenden Workshops oder ähnliches stattfinden, dann sind wir als Anwohner überfordert", war zu hören. Schon zu Beginn der Sitzung hatte Hans-Jürgen Rühl deutlich gemacht, dass die SPD gesprächsbereit sei. Der Ausschuss-Vorsitzende verwies auf einen Antrag, der Ende Oktober an Bürgermeister Tim Kähler gerichtet war. Darin heißt es: &bdquo;Die Verwaltung möge prüfen, ob eine Verlegung des geplanten Standortes des Bildungshauses vom Schulhof der Grundschule Radewig an den Standort des bisherigen Mobilheims an der Eisbahn unter rechtlichen und sachlichen Gesichtspunkten sowie förderunschädlich möglich ist, zum Beispiel als Erweiterung oder Ergänzung der dort geplanten Kindertagesstätte." Um eine Stellungnahme sei für den kommenden Jugendhilfeausschuss am 25. November gebeten worden. Das pädagogische Konzept ist mehr als dürftig Letztlich aber wird der Stadtrat in seiner Dezembersitzung zu entscheiden haben. Auch dann, so darf erwartet werden, wird sich Wolfgang Rußkamp als CDU-Fraktionsvorsitzender vehement einbringen. Im Schulausschuss begrüßte er die Initiative der Sozialdemokraten: &bdquo;Jetzt sagt die SPD das, was die CDU auch gesagt hat." Zugleich kritisierte der Christdemokrat die Verwaltung: &bdquo;Das pädagogische Konzept ist mehr als dürftig." Dieses Konzept ist Teil einer Quartiersentwicklung für den Bereich &bdquo;Im kleinen Felde", Westring und Diebrocker Straße, an der die Verwaltung seit 2017 arbeitet. Und zu der ein Bildungshaus als Anlaufstelle für Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren sowie deren Eltern und Anwohner zählt. Angebote könnten dabei von verschiedenen Trägern kommen. Etwa vom Diakonischen Werk, das sich nicht nur auf die Jugendarbeit, sondern auch in der Seniorenarbeit in diesem Quartier einbringen würde. Auch die Grundschule selber oder die Offene Ganztagsschule (OGS) gelten als potenzielle Mitstreiter. Ursprünglich sollte dieses Objekt auf einem 726 Quadratmeter großen Grundstücksteil und dem ehemaligen Lehrerparkplatz der Grundschule Radewig entstehen. Die Baukosten werden auf 564.000 Euro geschätzt, der Eigenanteil der Stadt auf 56.400 Euro. Fördermittel in Höhe von 507.000 Euro sind bereits zugesagt. Rußkamp bemängelte im Schulausschuss allerdings, dass diese Rechnung keine Folgekosten beinhalte. Derzeit sind Bagger und Bauarbeiter auf dem Schulgelände an der Diebrocker Straße aktiv. Anwohner befürchten bereits, dass der Grundstein für das Bildungshaus gelegt wird. Davon hat Birgit Froese-Kindermann keine Kenntnis. Sie vermutet, dass der Schulhof saniert wird.

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