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Aufkleber im "Polizeiruf" treiben Junge Union und AfD zur Weißglut

Auf den Stickern stehen unter anderem Begriffe wie "Nazi verpiss dich" oder "FCK AFD".

Aufkleber im Polizeiruf sorgen für Aufregung bei der Jungen Union. | © Screenshot - Junge Union München-Nord

Aufkleber im Polizeiruf sorgen für Aufregung bei der Jungen Union. | © Screenshot - Junge Union München-Nord

13.11.2018 | 13.11.2018, 16:55

Rostock. Eigentlich ist es eine Szene wie jede andere: Im "Polizeiruf 110" der ARD stehen zwei Kommissare in einem Büro und beraten über den aktuellen Fall. Und dennoch bringt die kurze Sequenz nun Menschen auf die Palme: Im Hintergrund sind nämlich diverse Aufkleber zu sehen - von "FCK AFD” (kurz für "Fuck AfD”) bis "Nazi verpiss dich".

Die Sticker kleben auf einer Wand hinter den Kommissaren sowie auf dem Laptop von Anneke Kim Sarnau alias Katrin König. Die fiktive Rostocker Kommissarin ist dafür bekannt, dass sie kein Blatt vor den Mund nimmt - das gilt offenbar auch für ihre politischen Ansichten.

Die Junge Union München-Nord findet das gar nicht witzig. Auf ihrer Facebook-Seite schreibt die CDU-Jugendorganisation: "Vielleicht haben Sie es gestern Abend gesehen? Permanente Schleichwerbung für Antifa und andere politische Botschaften im Büro der Kommissare beim #Polizeiruf 110. Und das auch noch in der ARD-Themenwoche 'Gerechtigkeit'."

Richtig zur Weißglut bringen die Aufkleber jedoch die AfD. "Als der Polizeiruf noch im DDR-Staatsfernsehen lief, war die Propaganda subtiler”, schrieb beispielsweise die AfD Hamburg auf ihrem Twitter-Account. Auch AfD-Politiker Thomas Röckemann zog einen DDR-Vergleich: "So schäbig waren nicht einmal Honeckers Schergen." Die AfD kündigte an, Beschwerde beim Rundfunkrat einzulegen.

Wie die HAZ berichtet, weist Drehbuchautor und Regisseur Eoin Moore die Kritik zurück. Die von Anneke Kim Sarnau dargestellte LKA-Mitarbeiterin Katrin König vertrete im Polizeiruf ein linkes Weltbild. "Ihre Büroeinrichtung mit Pinnwand und Notebook gibt es von Anfang an. Die Gesinnung von Frau König ist seit der ersten Folge an ihren Charakter gebunden", sagt Moore: "Wie bei jedem anderen Menschen auch bildet ihr Arbeitsumfeld ihre Haltung ab."