Büren. Das Gelände des Bürener Schulzentrums ist auch in den Abendstunden ein beliebter Treffpunkt für Jugendliche. Sie können an verschiedenen Ecken weitgehend unbeobachtet zusammensitzen. Am Freitagabend fuhr hier der Notarzt vor, weil in einer Runde von vier Mädchen eine 17-Jährige bewusstlos zusammengebrochen war. Die Bürenerin starb nach vergeblichen Reanimierungsversuchen am folgenden Morgen in einem Krankenhaus.
Die Polizei ermittelt seitdem in alle Richtungen – auch wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Alkohol oder Drogengenuss kann vermutet werden, doch will die Kripo zum Stand der Ermittlungen noch keine Aussagen machen. Auch nicht über erste Erkenntnisse aus Vernehmungen der drei anderen beteiligten Mädchen. Zunächst soll die Obduktion der Leiche an diesem Mittwoch abgewartet werden. Je nachdem welche weiteren Untersuchungen danach erforderlich sind, könnten Ergebnisse erst zu einem späteren Zeitpunkt vorliegen.
Für die City-Streife sahen die Lokalpolitiker keinen weiteren Bedarf
Aus Polizeikreisen kursierte bereits am Montag ein Hinweis, dass sich bei dem Überfall einer der Täter als Ex-Freund der 17-jährigen Toten ausgegeben haben soll. Die Kreispolizeibehörde teilte am Dienstag mit, dass es sich bei dem überfallenen Wohnungsbesitzer nicht um den Vater des verstorbenen Mädchens handeln würde.
Die Stadt Büren und das Team der Stadtjugendpflege zeigten sich „sehr bestürzt über diesen tragischen Todesfall". Im Frühjahr dieses Jahres hätten sich verschiedene kommunale Institutionen mit Schulen in der Stadt zu einem „Runden Tisch zur Drogenproblematik an Schulen" zusammengeschlossen. Beteiligte Experte hätten darauf hingewiesen, dass Büren in Bezug auf die Thematik im Kreis Paderborn „keine Auffälligkeiten" aufweise. Die Stadtjugendpflege würde bei Hinweisen von Dritten Auffälligkeiten an den wechselnden Treffpunkten der Jugendlichen nachgehen. In diesem Fall würden die Betreffenden angesprochen und mit Beratungsstellen in Kontakt gebracht.
Ab 2012 hatte sich die Stadt Büren ein paar Jahre eine so genannte City-Streife geleistet. Ein privater Sicherheitsdienst kontrollierte in den Sommermonaten auch werktags und vor allem an Wochenenden die Treffpunkte. Auch auf Hinweise von Bürgern hin zeigte der Streifendienst Präsenz. Bei festgestellten Problemen ließen sich die Mitarbeiter auf freiwilliger Basis von Jugendlichen Ausweise zeigen und banden bei Bedarf Polizei ein. Weiteren Bedarf zur Verlängerung des Vertrages sahen die Bürener Lokalpolitiker seinerzeit nicht.