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Santorin

Zu schwere Touristen dürfen auf Santorin nicht mehr Eselreiten

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Touristen reiten auf Eseln die Straße hinab, die den Alten Hafen mit dem Hauptort Fira auf Santorin verbindet. | © picture alliance / zb

Touristen reiten auf Eseln die Straße hinab, die den Alten Hafen mit dem Hauptort Fira auf Santorin verbindet. | © picture alliance / zb

12.10.2018 | 12.10.2018, 14:46

Santorin.  Bilder von Eseln mit blutigen Rücken, weil sie Touristen auf der Urlaubsinsel Santorin befördert haben, sollen der Vergangenheit angehören. Am Mittwoch hat das griechische Landwirtschaftsministerium beschlossen, dass auf den Tieren keine Menschen reiten dürfen, die zu groß und schwer sind oder wegen ihres Alters oder physischen Zustands ein Problem sein können. Tierschützern gehen diese Maßnahmen nicht weit genug.

Im Sommer erhielt das Ministerium mehrere Berichte und Beschwerden darüber, dass die Esel unter schlechten Bedingungen gehalten werden und es ihnen gesundheitlich sehr schlecht geht. Darauf reagierten die Behörden nun mit ihrer Regelung, die Menschen mit einem Gewicht von über 100 Kilogramm oder mehr als einem Fünftel des Gewichts eines Esels das Reiten verbietet.

Im Juli verbreiteten sich Bilder in sozialen Medien über den Zustand der Esel.  Vor allem, dass die Tiere auf dem steilen Pfad vom Hafen 400 Meter hoch zum Hauptort Fira mit teilweise Übergewichtigen hochklettern müssen, weil ihre Besitzer den Touristen diese Option als besonders authentisch anpreisen, sorgte für Proteste. Es besteht die Möglichkeit, stattdessen zu Fuß 30 Minuten hochzulaufen oder aber die Seilbahn zu nehmen. Diese benötigt zwei Minuten bis zur Ankunft in dem Städtchen.

Wie unter anderem der Telegraph berichtete, setzten sich  britische Aktivisten von "The Donkey Sanctuary" - einer Organisation, die weltweit den Zustand von Eseln und Maultieren verbessern möchte - und auch Organisationen wie PETA dafür ein, das Leiden der "erschöpften Esel und Maultiere, die lange Arbeitstage in der gleißenden Sonne damit verbringen, Touristen oder schwere Lasten mit Müll bei wenig Wasser oder Futter zu transportieren" zu beenden.

Mehr als 100.000 Nutzer unterstützten eine Online-Petition gegen die Tierquälerei auf Santorin. Das Ministerium hat mit seinen Regelungen auf die Proteste reagiert. Der Tierschutzorganisation PETA zufolge greifen sie zu kurz. Gegenüber CNN kritisierte die Verantwortliche für internationale Programme, dass diese achtlos herbeigeführte Regelung nicht das tägliche Leiden der Tiere verhindere. "Esel können noch immer gezwungen werden, einen 100-Kilogramm-schweren Menschen vier- bis fünfmal am Tag mehr als 500 steile Stufen hinaufzubefördern", sagt Mimi Bekhechi.