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Kommentar: Die Kriminalstatistik passt Hetzern nicht in den Kram

Kriminalstatistik 2017: Zahl der Straftaten stark gesunken

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Sowohl bundesweit als auch in der Region OWL sind die Anzahlen der Straftaten rückläufig. | © picture alliance / Frank May

Sowohl bundesweit als auch in der Region OWL sind die Anzahlen der Straftaten rückläufig. | © picture alliance / Frank May

22.04.2018 | 23.04.2018, 14:02

Diese Nachricht passt Hetzern nicht in den Kram. In Deutschland ist die Zahl der Straftaten 2017 deutlich gesunken. Damit wird auch die Wahrscheinlichkeit geringer, selbst Opfer einer Straftat zu werden. Unmittelbar nachdem die Analyse der Straftaten veröffentlicht wurde, reagiert die rechte Ecke mit hasserfüllten Nachrichten im Netz und etliche Menschen lassen sich verunsichern.

Der Vorwurf: Die Zahlen können unmöglich stimmen. Medien und Regierung wollen die Bevölkerung an der Nase herumführen. Ganz bestimmt sei die Zahl der Straftaten – insbesondere durch Flüchtlinge und Ausländer im Allgemeinen – dramatisch gestiegen. Den harten Fakten schenken die Hetzer keinen Glauben.

Ja, zur Wahrheit gehört, dass die polizeilichen Statistiken immer nur das sogenannte Hellfeld darstellen – also lediglich Fälle abbilden kann, die der Polizei auch tatsächlich gemeldet werden.

Und ja, der klare Trend der Statistik deckt sich nicht mit dem persönlichen Bauchgefühl vieler Menschen. Wer täglich von Gewaltverbrechen im Netz oder in den Medien hört, empfindet seine persönliche Sicherheit als bedroht.

Aber Bauchgefühl alleine reicht nicht: Der Kriminologe Christian Pfeiffer bezeichnet das als „gefühlte Kriminalitätstemperatur" der Bevölkerung. Es wird höchste Zeit für eine Abkühlung. Denn wer sich der Debatte um Täter und Opfer mit erhitztem Gemüt nähert und nüchterne Fakten ablehnt, fällt auf die plumpe Masche der Hetzer rein.

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