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Bielefelder Studenten streiten um AStA-Sexual-Workshop

Der konservative RCDS kritisiert linken Studentenausschuss

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Asta der Uni | © ANDREAS FRUECHT

Asta der Uni | © ANDREAS FRUECHT

25.04.2018 | 26.04.2018, 11:30

Bielefeld. Zwischen den politisch aktiven Studierenden der Universität ist ein Streit ausgebrochen. Anlass ist eine Veranstaltung während der Aktionswoche des Allgemeinen Studentenausschusses (AStA) zum Thema „Gesellschaft. Macht. Geschlecht". Der AStA ist die studentische Selbstverwaltung und politisch linksorientiert. Der CDU-nahe RCDS kritisiert nun scharf eine Veranstaltung, in der es um Selbstbefriedigung von Frauen gehen soll.

„Wir wollen wissen, wie hoch die Kosten für die Veranstaltung sind und ob Semesterbeiträge von Studierenden dafür verwendet werden", fragt die RCDS-Vorsitzende Kathrin Krause. Auf Anfrage teilt der AStA mit, dass Kosten von 250 Euro anfallen und es sich um studentische Mittel handele. Laut Beschreibung der Veranstaltung soll es am Sonntag, 29. April, einen theoretischen und einen praktischen Teil geben, bei dem besondere Techniken der Selbstbefriedigung für Frauen gelehrt und ausprobiert werden sollen.

"Das ist ein schlechter Scherz"

Einzelheiten der detailreichen Beschreibung sind auf einer Facebook-Seite zu lesen. „Das Angebot können wir nicht glauben, denn bei dem Thema der Aktionswoche handelt es sich um ein wichtiges und sensibles Anliegen, das nun beschädigt wird", so Krause. Ihr Stellvertreter Philip Schütze: „Das ist ein schlechter Scherz."

Es gebe keinen wissenschaftlichen und seriösen Ansatz und keine offene Diskussion zum Macht- und Geschlechterverhältnis. Der RCDS könne sich nicht vorstellen, dass das in einem Raum mit zehn masturbierenden Frauen möglich ist. Der Workshop ist laut Eintrag auf Facebook ausgebucht.

Uni-Leitung kann und will Veranstaltng nicht untersagen

Er richtet sich an Frauen und Transsexuelle und wird zwei Mal eineinhalb Stunden dauern. Wo der Workshop stattfinden soll, wird lediglich den Teilnehmerinnen bekannt gegeben. Es handele sich wegen der intimen Atmosphäre um Privaträume, so die Veranstalterinnen. Es gehe ihnen um eine Enttabuisierung des Themas. Zu den Zielen gehöre Bildungs- und Aufklärungsarbeit.

Die Uni-Leitung hat die Rechtsaufsicht über den AStA, keine inhaltliche. Sie kann und will die Veranstaltung nicht untersagen. „Die Veranstaltung ist keine der Universität, und die Uni nimmt keine inhaltliche Bewertung von studentischen Veranstaltungen vor. Dies gilt insbesondere auch für Angebote des AStA", heißt es auf Anfrage.


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