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Gesichtserkennung bei Facebook: Das sollten Nutzer jetzt wissen

Fragen und Antworten zur neuen Funktion

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Facebook startet in der EU wieder seine Gesichtserkennung. User haben verschiedene Optionen. | © Pixabay

Facebook startet in der EU wieder seine Gesichtserkennung. User haben verschiedene Optionen. | © Pixabay

24.04.2018 | 24.04.2018, 13:02

Facebook rollt seine Gesichtserkennung in Deutschland aus. 2011 hatte das soziale Netzwerk die Funktion schon einmal eingeführt, sie 2012 aber nach Protesten in Europa ausgesetzt. Dieses Mal werden Nutzer gefragt, ob sie die Gesichtserkennung aktivieren möchten. Lesen Sie hier, was hinter der Funktion steckt und was die Aktivierung für Facebook-Kunden bedeutet.

Was ist die Gesichtserkennung auf Facebook?

Neue Funktionen und angepasste Datenschutzrichtlinien, so startet in der Facebook-App die Abfrage für die User. - © screenshot/nw.de
Neue Funktionen und angepasste Datenschutzrichtlinien, so startet in der Facebook-App die Abfrage für die User. | © screenshot/nw.de

Mit der Gesichtserkennung kann Facebook erkennen, ob ein Nutzer auf Fotos oder Videos zu sehen ist, ohne dass dieser vorher markiert wurde. Nach Angaben von Facebook analysiert die Gesichtserkennungs-Technologie zunächst Pixel auf Fotos, auf denen der jeweilige Nutzer zu sehen ist. Das könnte auch das Profilbild sein. Auf Grundlage der Pixel erstellt Facebook ein Template, also eine Vorlage, mit dem Facebook im Netzwerk hochgeladene Videos und Fotos abgleicht.

Wie wird die Gesichtserkennung bei Facebook aktiviert?

Im Unterschied zum ersten Versuch fragt Facebook nun die Nutzer, ob sie einer Aktivierung zustimmen. Das tut das Netzwerk im Zusammenhang mit weiteren neuen Datenschutzoptionen. Auf die Frage "Möchtest du zulassen, dass Facebook dich auf Fotos und in Videos erkennt?" können Nutzer mit Ja oder Nein antworten. Zunächst ist die Funktion deaktiviert. Bis zum 25. Mai sollen alle User entschieden haben. Nach Angaben des Unternehmens werden bereits angelegte Templates gelöscht, wenn Nutzer die Funktion später wieder deaktivieren. Dies können Nutzer im Bereich "Einstellungen" unter "Gesichtserkennung" tun.

Welche Vorteile verspricht Facebook?

Zum einen sei das Markieren von Freunden auf Bildern und in Videos einfacher. Zum anderen könne die Technologie verhindern, dass Profile von Fremden kopiert würden. Der Nutzer könnte außerdem besser kontrollieren, wer welches Bild oder Video, auf dem er selbst zu sehen ist, veröffentlicht.

Welche Bedenken gibt es?

Die Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen sieht die Technik kritisch, da alle hochgeladenen Fotos gescannt werden und Facebook überprüft, ob für erkannte Gesichter Verknüpfungen zu Profilen vorliegen. "Auch wenn es aktuell keine Pläne gibt, die Daten mit anderen Unternehmen auszutauschen, kann sich das in Zukunft ändern", erklärt die Verbraucherzentrale auf ihrer Homepage. Skeptisch sind die Verbraucherschützer unter anderem auch hinsichtlich des Sicherheitsaspekts. Hat ein Nutzer der Gesichtserkennung zugestimmt, wird er informiert, wenn ein Bild mit ihm im Netzwerk veröffentlicht wird. Schränkt allerdings der andere Nutzer, der das Bild hochlädt, die Sichtbarkeit des Fotos absichtlich ein, bekomme der Nutzer nach bisherigen Erkenntnissen nicht Bescheid. Unklar sei auch, wie das System mit der Möglichkeit der Verwechslung sich sehr ähnlich aussehender Menschen umgeht.