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Dublin

Keine Gratisübernachtungen - Influencerin blamiert sich

Dubliner Hotelier spricht Hausverbot für Blogger aus

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19.01.2018 | 19.01.2018, 17:46

Dublin. Eine Hand wäscht die andere. So oder so ähnlich versteht Elle Darby, britische Youtuberin und fleißige Instagram-Posterin, ihr Geschäftsmodell. Als so genannte Social-Media-Influencerin mit einem treuen Follower-Stamm präsentiert die 22-Jährige auf ihren Kanälen eine Menge an Produkten (gerne die einer berühmten Modediscounterkette) oder Dienstleistungen (Botoxinjektionen). Mal werden diese "Tests" als Produktplatzierungen markiert, mal nicht.

Außerdem reist sie gerne. Dabei bettet sie ihr Haupt offensichtlich nur in den besten Häusern am Platze - gratis. Der Deal: Sie genießt einen luxuriösen Aufenthalt und treibt damit ihren Gastgebern die Kunden in die Arme, indem sie sie auf ihren Youtube- und Instagram-Kanälen erwähnt. Dass jetzt eine Herberge in Dublin ihren Reiseträumen ein Ende bereitete und ihre Anfrage nach einer "Zusammenarbeit" auch noch ins Netz stellte, damit scheint die Bloggerin nicht gerechnet zu haben.

Ein Valentinstags-Trip nach Dublin

Sie wolle mit ihrem Partner ein verlängertes Valentinstags-Wochenende in Dublin verbringen und sei dabei auf das "atemberaubende" Hotel gestoßen, schreibt sie in einer E-Mail an den Hotelbesitzer Paul Stenson. Sie könne auf ihren Kanälen für Traffic auf seiner Internetpräsenz sorgen. Natürlich nur, wenn ihr fünftägiger Aufenthalt für sie kostenlos sei. Eine ähnliche Vereinbarung habe sie schon einmal mit dem Universal Themenpark in Orlando in den USA getroffen. Das sei für die Betreiber "toll" gewesen, schreibt sie.

"Toll" findet Stenson dieses Angebot aber ganz offensichtlich nicht, wie er in einer langen Antwort auf der Homepage seines Hotels darlegt: "Es gehört eine Menge Eier dazu, so eine E-Mail wie diese zu versenden. Wenn nicht sogar viel Selbstachtung und Würde ", schreibt er ironisch zurück, um im weiteren Verlauf der E-Mail die Frage zu stellen, wer denn für seine Mitarbeiter und die Strom- und Heizkosten aufkommt. Er endet mit P.S.: Die Antwort ist nein.

Nur ein 22-jähriges Mädchen

Da Stenson den Namen von Elle Darby mehr schlecht als recht anonymisiert, dauert es nicht lange, bis ein Shitstorm auf die Bloggerin niederprasselt. Die wiederum sieht sich genötigt ein 17-minütiges Video mit dem Titel "I was exposed (SO embarrassing)" zu posten, in dem sie, mit verheulten Augen, erklärt: "Als ein 22-jähriges Mädchen, das ihr eigenes Geschäft von zu Hause aus führt, fühle ich mich nicht so, als ob ich etwas Falsches getan hätte." Ihr emotionales Video dreht den Shitstorm um, viele Fans von Darby ließen auf der Homepage des Hotels ihrem Zorn freien Lauf.

Hausverbot für Blogger

Daraufhin meldet sich Besitzer Stenson erneut zu Wort und erteilt sämtlichen Bloggern für seine Einrichtung ein Hausverbot. Die Kontroverse habe außerdem gezeigt, dass man die Authentizität des Influencer-Marketing in Frage stellen müsse, sagt Stenson. Und weiter: "Sie hätte das Hotel nur positiv dargestellt, weil sie dort umsonst hätte übernachten können."


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