Bielefeld/Sri Lanka
Annette Klusmann und Derk Steinert machen Urlaub auf Sri Lanka. Nicht weit von ihrem Hotel sind Bomben der Attentäter explodiert.
Vor der St. Anthony's Church, einem der Anschlagsziele, sind Soldaten aufmarschiert, um die Kirche zu sichern. | © Xinhua News
Colombo. Mehr als 200 Menschen sind bei einer verheerenden Attentats-Serie auf Sri Lanka ums Leben gekommen. Mindestens acht Explosionen hat es gegeben, das Ziel waren Luxus-Hotels und christliche Kirchen.
Nicht einmal einen Kilometer entfernt vom Luxushotel Shangri-La, einem der Ziele der Attentäter, verbringen Annette Klusmann und Derk Steinert aus Bielefeld bange Stunden. "Das ist beklemmend und bedrückend", sagt Steinert. Das Hotel ist abgeriegelt, überall hat sich Militär postiert. Die Straßen sind abgeriegelt, die Regierung hat eine Ausgangssperre verhängt. Über der Stadt kreisen Hubschrauber.
"Es ist irgendwie surreal, dem Anschlag so knapp entgangen zu sein, zu wissen, dass ganz in der Nähe so viele Menschen gestorben sind. Wir sind erleichtert, aber natürlich auch bestürzt", sagt Annette Klusmann. Die Menschen informieren sich online, die Hotelgäste nutzen ihre Smartphones und Tablets, um sich auf dem Laufenden zu halten. Das Hotel können und wollen sie nicht verlassen.
Die Osterfeierlichkeiten in Colombo sind natürlich abgesagt, alle Geschäfte und Restaurants sind geschlossen. Wie es weitergeht, ist noch unklar. Für Klusmann und Steinert soll Colombo nur eine Zwischenstation sein. Nach zwei Tagen in der Hauptstadt wollen sie eine Rundreise über die Insel antreten. Wie das wird, muss sich zeigen. "Die Gedanken an den Terror werden wir wohl nicht loswerden", glaubt Steinert.
Laut neuen Erkenntnissen ist eine einheimischen Islamisten-Gruppe für die Anschläge verantwortlich.