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Osterurlaub auf Madeira endet in Tragödie

Bus mit deutschen Touristen verunglückt - 28 Tote

Bundesregierung spricht von "entsetzlichen Nachrichten". Busfahrer verlor offenbar Kontrolle - Bus stürzte Böschung hinunter auf Haus.

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Unglück auf Madeira: Der Busfahrer verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug, der Bus stürzte eine Böschung hinab und überschlug sich. | © imago images / GlobalImagens

Unglück auf Madeira: Der Busfahrer verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug, der Bus stürzte eine Böschung hinab und überschlug sich. | © imago images / GlobalImagens

17.04.2019 | 18.04.2019, 05:33

Funchal (dpa). Der Osterurlaub unter südlicher Sonne ist für fast 30 Menschen auf Madeira tödlich geendet. Ein Bus, mit dem die Urlauber auf der portugiesischen Ferieninsel unterwegs waren, stürzte am frühen Mittwochabend eine Böschung hinunter auf ein Haus. Mindestens 28 Menschen überlebten dies nicht, wie der zuständige Bürgermeister Filipe Sousa dem portugiesischen Sender RTP3 bestätigte. Ihm zufolge waren es deutsche Touristen.

Rettungskräften steht der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Mehrere Verletzte wurden in Krankenhäuser gebracht. - © imago images / GlobalImagens
Rettungskräften steht der Schrecken ins Gesicht geschrieben. Mehrere Verletzte wurden in Krankenhäuser gebracht. | © imago images / GlobalImagens

Die Bundesregierung hat bestürzt auf das Busunglück in Madeira reagiert, bei dem vermutlich auch deutsche Touristen ums Leben gekommen sind. „Entsetzliche Nachrichten erreichen uns aus Madeira", twitterte Regierungssprecher Steffen Seibert am späten Mittwochabend. „Unsere tiefe Trauer gilt all denen, die in dem verunglückten Bus ihr Leben verloren haben, unsere Gedanken sind bei den Verletzten." Besorgte Angehörige können sich laut Seibert an das Auswärtige Amt unter der Rufnummer 030/5000-2000 wenden.

Information

Atlantikinsel Madeira

Die „Blumeninsel" Madeira liegt etwa 950 Kilometer südwestlich von Lissabon im Atlantik und ist vor allem auch bei Deutschen sehr beliebt. Wanderer, Taucher und Golfer schätzen die atemberaubende Natur und das milde subtropische Klima. Madeira hat etwa 260.000 Einwohner, die Insel gehört zu Portugal.

Für diejenigen, die Steuern sparen wollen, ist die Heimatinsel von Fußballstar Cristiano Ronaldo vor der Nordwestküste Afrikas aus anderen Gründen eine bekannte Adresse: In der „Região Autónoma" zahlen Unternehmen eine Körperschaftssteuer von nur fünf Prozent. Zum Vergleich: Auf dem portugiesischen Festland sind 21 Prozent fällig.

Seit der Eröffnung des Santa Catarina Flughafens 1963 kommen die meisten Urlauber mit dem Flugzeug, und die Touristenzahlen steigen jedes Jahr. Den Hauptanteil bilden heute Briten und Deutsche.

Bei dem Busunglück auf der portugiesischen Ferieninsel im Atlantik starben am frühen Mittwochabend mindestens 28 Menschen, wie der zuständige Bürgermeister Filipe Sousa dem Sender RTP3 bestätigte. Ihm zufolge waren es deutsche Touristen. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes sollen „möglicherweise" auch Deutsche unter den Opfern sein. Nähere Angaben lagen zunächst nicht vor. „Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Lissabon stehen mit den örtlichen Behörden in Kontakt", sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes.Die Nachrichtenagentur Lusa berichtete von insgesamt 51 Passagieren an Bord. 22 von ihnen seien unterschiedlich schwer verletzt worden und entweder vor Ort behandelt oder in ein Krankenhaus in der Hauptstadt Funchal gebracht worden.

Weißer Reisebus stürzte offenbar auf ein Haus

„Mein Gott, ich bin sprachlos", sagte Sousa. Der Fahrer hatte offenbar in einer Kurve die Kontrolle über den Bus verloren, der daraufhin einen Abhang hinunter in ein Wohnviertel stürzte. Auf Bildern war zu sehen, wie der weiße Reisebus völlig zerstört auf der Seite und teilweise auf einem roten Ziegeldach lag. Der Busfahrer und der Reiseleiter - beides Portugiesen - hätten verletzt überlebt, so der Bürgermeister.

Das Unglück ereignete sich dem örtlichen Zivilschutz zufolge gegen 18.30 Uhr in der östlich von Funchal gelegenen Gemeinde Caniço. Zwei Dutzend Rettungswagen waren im Einsatz, die Polizei riegelte den Unglücksort weiträumig ab. Auf Videos war zu sehen, wie Helfer Verletzte stützten und in Sicherheit brachten. Im Hintergrund waren Sirenen von Ambulanzen zu hören.

Staatspräsident Marcelo Rebelo de Sousa wollte zunächst noch am Abend nach Madeira reisen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Jedoch würden die Militärflugzeuge möglicherweise gebraucht, um Verletzte auf das Festland zu bringen, hieß es. Sousa habe die Reise deshalb zunächst wieder abgesagt, wie Medien berichteten. „Dies ist ein Moment des Schmerzes, aber auch der Solidarität", sagte der Präsident dem Nachrichtensender SIC Noticias.Wegen des milden Klimas ist die Atlantikinsel das ganze Jahr über bei Urlaubern beliebt. Auch immer mehr Deutsche reisen auf die „Blumeninsel".

Mehrere Verletzte im Krankenhaus von Funchal

Der Fahrer und der Reiseleiter sollen verletzt überlebt haben. Mehrere weitere Urlauber seien in ein Krankenhaus in der Hauptstadt Funchal gebracht worden, berichtete die Nachrichtenagentur Lusa.Das Unglück ereignete sich dem örtlichen Zivilschutz zufolge gegen 18.30 Uhr in der östlich von Funchal gelegenen Gemeinde Caniço. Der Fahrer hatte offenbar in einer Kurve die Kontrolle über den Bus verloren, der daraufhin eine Böschung hinunter auf ein Haus stürzte. Zahlreiche Rettungswagen waren im Einsatz. Wie viele Menschen sich in dem Touristenbus befanden, war noch unklar.

Zahlreiche Rettungswagen waren im Einsatz. Ersten Informationen zufolge befanden sich 55 Passagiere in dem Bus.Örtlichen Medienberichten zufolge seien mehrere Menschen in ein Krankenhaus in Funchal gebracht worden, zitierte die Nachrichtenagentur Lusa den Bürgermeister der östlich der Hauptstadt gelegenen Gemeinde Caniço, in der sich der Unfall ereignet hat.

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