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Oster-Happy-End: Gestohlene Pferde aus Herford in Polen gefunden

Auch die Spur des zweiten Diebstahls führt die Ermittler nach Polen.

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Bildmaterial aus Polen: Kurz nach der Sicherstellung werden Sammy und Kalle auf eine Weide geführt. | © Privat

Bildmaterial aus Polen: Kurz nach der Sicherstellung werden Sammy und Kalle auf eine Weide geführt. | © Privat

18.04.2019 | 18.04.2019, 17:08

Herford. Vor dem Osterfest sorgt die Herforder Polizei für eine gute Nachricht: Die beiden gestohlenen Pferde Sammy und Kalle aus Herford wurden jetzt entdeckt. Die Diebe hatten sie – wie auch die im März gestohlenen Hiddenhauser Ponys – nach Polen gebracht.

Die polnischen Ermittler entdeckten Kalle und Sammy nach einem Hinweis in einem Stall im Nachbarland. Polizeisprecher Uwe Maser: „Die polnischen Kollegen haben die Tiere dann sichergestellt. Die Eigentümerinnen sind derzeit dabei, ihre Pferde nach Deutschland zurückzuholen." Sie werden wohl erst am Karfreitag wieder zurück sein.

Polizei will mit Facebook-Nutzern sprechen

Die Zusammenarbeit der Herforder und der polnischen Ermittler läuft über eine polizeiliche Verbindungsstelle in Warschau. Mit weiteren Details zu dem Erfolg hält sich die Polizei aber bedeckt. Uwe Maser betont, dass die Ermittlungen im Nachbarland andauern und das deren Ausgang nicht gefährdet werden soll.

Opfer der Pferdediebe: Besitzerin Saskia Voß mit dem Schimmel Sammy. - © Privat
Opfer der Pferdediebe: Besitzerin Saskia Voß mit dem Schimmel Sammy. | © Privat


Darüber hinaus bittet die Polizei auch um Hilfe. So hat es viele Hinweise an die Pferdehalterinnen über soziale Medien wie Facebook gegeben. Mit einigen der Nutzer möchte die Herforder Polizei in Kontakt treten und bittet sie, sich zu melden.

Die Kriminellen hatten im Hiddenhauser und im Herforder Fall jeweils in der Nacht zu einem Samstag zugeschlagen. Sie waren in die Ställe gegangen, hatten die Tiere dann wohl von den Ställen weit genug weggeführt, um sie problemlos und ohne Anwohner zu wecken, auf Anhänger und Transporter zu verladen. El Bandito, Claire und Honeymoon waren kurz nach der Tat auf einen Reiterhof nahe Danzig verkauft worden.

Im Hiddenhauser Fall führt die Spur unter anderem nach Bünde. Im Fokus der heimischen Ermittler steht wie bereits berichtet ein stark beschädigter und verschmutzter Citroën-Kleintransporter.

Viele Reitstallbesitzer und Reiter sind verunsichert

Der Mietwagen wurde bereits von den Experten der Spurensicherung untersucht. Sie haben unter anderem Haarreste von Tieren aber auch menschliche Spuren gesichert. Der Wagen war stark beschädigt wieder abgegeben worden.

Ebenfalls mitgenommen: Schecke Kalle ist 27 Jahre alt. Die Aufnahme zeigt ihn, wie er gerade aus dem Stall kommt. - © Privat
Ebenfalls mitgenommen: Schecke Kalle ist 27 Jahre alt. Die Aufnahme zeigt ihn, wie er gerade aus dem Stall kommt. | © Privat


Wie die Tiere im aktuellen Fall genau verladen und transportiert wurden, ist derzeit noch nicht klar. Nach dem am Samstagmorgen, 13. April, klar war, dass Kalle und Sammy gestohlen worden waren, hatten die Besitzerinnen sich über Facebook an mögliche Zeugen gewandt aber auch um konkrete Hinweise gebeten. Rund 30.000 Mal wurden die Meldungen aufgerufen und schließlich gab es Erfolg.

Bereits nach dem ersten Diebstahl in März hatte die Herforder Kreispolizeibehörde zunächst über das Bundeskriminalamt Kontakt zu den polnischen Kollegen aufgenommen. Etwas später gab es ein förmliches Ersuchen, das über die Staatsanwaltschaft Bielefeld lief.

Die Tiere wurden offenbar ins Nachbarland gebracht, weil sie dort möglicherweise einfacher abzusetzen sind als in Deutschland. Denn in der Bundesrepublik hat fast jedes Pferd einen so genannten „Equidenpass". Mit ihm lässt sich die Herkunft des Tieres und danach auch der Verkaufsweg nachvollziehen.

Die beiden Taten haben in Reiterkreisen für viel Verunsicherung gesorgt und viele Pferde- und Reitstallbesitzer überlegen derzeit, wie sie ihre Boxen aber vor allem die Gebäude gegen die Kriminellen sichern können.


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