Von
Jürgen Mahncke
23.02.2019 | 23.02.2019, 13:00
Sexualverbrechen Lügde
Aufwendig ist die Arbeit der Ermittler im Fall des tausendfachen Missbrauchs von Kindern. Fünf Beamte des LKA suchen nach verschwundenen Datenträgern
Lügde/Bielefeld. Seit Wochen arbeitet die Spurensicherung der Ermittlungskommission „Eichwald" im Missbrauchsfall von Lügde akribisch auf dem Campingplatz, dem Tatort. Ein Ende ihrer Arbeit ist nicht abzusehen.
Zu viele Spuren in wohl tausendfachen Missbrauchsfällen an Kindern zwischen 4 und 13 Jahren sind zu sichern und zu analysieren. Das Refugium des Campingplatzes, auf dem der seit Dezember 2018 inhaftierte 56-jährige Mann aus Lügde hauste, ist groß. Bretterverschläge, Unterstände und ein Wohnwagen sind zu durchforsten.
Gesucht wird wohl auch noch in den nächsten Monaten nach Hinweisen auf Straftaten, auf Opfer und mögliche Täter. Seit der Festnahme des Hauptverdächtigen im Dezember 2018 stand sein Auto, mit Sperrband gesichert, auf dem Campingplatz. Fest umzäunt wurde das Gelände erst am Freitag.
Zeitgleich kam ein Abschleppunternehmen aus Bielefeld und holte das Fahrzeug ab. Im Rahmen der kriminaltechnischen Untersuchung wird es jetzt von Ermittlern auf den Kopf gestellt. Gesucht wird nach eventuellen Hinterlassenschaften, die auf Missbräuche an Kindern schließen lassen. Jeglicher noch so kleine Fund, sei es ein Haar oder ein Knopf, ein Kleiderfussel oder eine Hautschuppe, wandert dann in die gut gesicherte Asservatenkammer, nachdem er katalogisiert wurde.
Später dient er dann eventuell als Beweis in einem Strafverfahren. So hätte es auch mit den jetzt verschwundenen Datenträgern passieren müssen. Doch wie gewonnen, so zerronnen für die Spurensicherer. Vermutlich spielt unsachgemäße Aufbewahrung der Beweisstücke eine Rolle. Ob Handwerker, die in den letzten Wochen zu Malerarbeiten bei der Polizei in Detmold tätig waren, eine Rolle spielen, muss noch geprüft werden.