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"Angst vor Arbeitsplatzverlust": Miele-Mitarbeiter in Gütersloh sind verunsichert

Die angekündigten Sparmaßnahmen haben bei den Mitarbeitern des Küchengeräteherstellers Spuren hinterlassen - viele der Beschäftigten offenbaren bei einer Befragung, dass sie in großer Sorge um ihren Arbeitsplatz sind

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Die angekündigten Sparmaßnahmen von Miele verunsichern die Mitarbeiter. | © Raimund Vornbäumen

Die angekündigten Sparmaßnahmen von Miele verunsichern die Mitarbeiter. | © Raimund Vornbäumen

19.02.2019 | 19.02.2019, 19:34

Gütersloh. „Die wirtschaftliche Unternehmensausrichtung hat in der Belegschaft für große Verunsicherung gesorgt. Trotzdem sehen sich viele noch als wertvolle, qualifizierte Beschäftigte", fasst Klaus Niebusch, Miele-Betriebsratsvorsitzender, die Ergebnisse eines Mitarbeiter-Dialoges am Dienstagvormittag in Gütersloh zusammen.

Die Mitarbeitervertreter des Küchengeräteherstellers lobten in Kooperation mit der IG Metall am Dienstag von 6 Uhr bis 9 Uhr an allen deutschen Standorten im Rahmen eines in regelmäßigen Abständen durchgeführten Aktionstages die Stimmung unter den Mitarbeitern aus. Vor den Ein- und Ausgängen von vier Werkstoren wollten Betriebsräte, Vertrauensleute und Gewerkschaftsvertreter von ihnen wissen: „Was bin ich für Miele?".

"Hoffentlich mehr als nur eine Kostenstelle"

Gut ein Drittel der Beschäftigten schrieb persönliche Statements auf vorbereitete Stellwände, oder nahm einen der ausgeteilten Fragebögen entgegen. Das schwarz auf weiß präsentierte Kaleidoskop der Gefühlswelt reichte von grundlegender Verunsicherung wie „Eierlegende Wollmilchsau", „Humankapital?", „Kostenstelle", „hoffentlich mehr als nur eine Kostenstelle" bis hin zu artikulierter Hoffnung wie „wertvoller Produktionshelfer", „Wertvoll", „Wichtig", „ein Teil der großen Familie".

Klaus Niebusch selbst fühlt sich als „Teil des Fundaments". Laut Thomas Wamsler fielen die Antworten auf dieselbe Frage „vor einem Jahr komplett anders aus". Dazu der designierte 1. Bevollmächtigte der IG Metall Gütersloh-Oelde: „Miele unterscheidet sich nicht mehr von anderen Unternehmen. Das treibt uns mit großer Sorge um. Jetzt geht es ans Eingemachte".

"Das bereitet uns Sorgen"

Nach Angaben des Gewerkschafters fiel das Stimmungsbarometer an den drei in die Produktionen führenden Toren gegenüber den Aussagen an dem in die Verwaltung führenden Tor 2 deutlich nach unten ab. Wamsler: „Die Antworten waren von viel deutlicherer Angst vor Arbeitsplatzverlust geprägt. Die angekündigten Sparmaßnahmen haben deutliche Spuren hinterlassen".

Die Arbeitnehmervertreter und Vertrauensleute spürten laut Wamsler, „dass bei Teilen der Beschäftigten ein Umdenkprozess in Sachen Unternehmenskultur einsetzt. Die unbedingte Identifikation mit der Firma ist nicht mehr gegeben. Das bereitet uns Sorgen". Die genaue Auswertung soll noch diese Woche präsentiert werden.