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Messerangriff in Bad Salzuflen

Psychisch kranke Tochter (16) sticht schwangerer Mutter in den Bauch

Die Jugendliche aus Bad Salzuflen wurde in der Psychiatrie behandelt. Am Tag des Angriffs hatte sie Ausgang, weil es ihr besser zu gehen schien

Die schwangere Frau wurde bei der Messerattacke lebensgefährlich verletzt. | © Andreas Frücht

Die schwangere Frau wurde bei der Messerattacke lebensgefährlich verletzt. | © Andreas Frücht

18.02.2019 | 21.02.2019, 08:29

Bald Salzuflen. Eine psychisch kranke 16-Jährige hat am Samstag in Bad Salzuflen mit einem Messer auf ihre schwangere Mutter eingestochen und diese dabei schwer verletzt. Zunächst hatte die Polizei von lebensgefährlichen Verletzungen berichtet. Die Frau ist in der 29. Schwangerschaftswoche.

Frau und ungeborenes Kind überstehen Not-OP

Die Jugendliche soll ihrer 41-jährigen Mutter zweimal in den Bauch gestochen, wie die Polizei am Sonntagabend mitteilte.

Die Frau sei notoperiert worden und befinde sich mittlerweile außer Lebensgefahr, sagte Achim Ridder, Sprecher der Polizei Bielefeld, am Montagmorgen. Auch das ungeborene Kind habe den Eingriff überstanden, teilte Oberstaatsanwalt Christopher Imig aus Detmold mit.

Jugendliche war vor dem Angriff in Behandlung

Imig zufolge war die 16-jährige Tochter vor dem Angriff in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie in Behandlung. Der Grund: Verdacht auf mögliche Suizidgefahr. Am Samstag, als sie die Mutter in deren Haus mit einem Messer angriff, hatte sie einen Tag Ausgang, weil sie auf dem Weg der Besserung zu sein schien.

Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass das Mädchen unter einer Persönlichkeitsstörung leidet. Ob sie zum Tatzeitpunkt überhaupt schuldfähig war, muss ein Gutachter klären. Die Haftrichterin des Amtsgerichts Detmold ordnete am Sonntag die Unterbringung der Jugendlichen in einer geschlossenen Psychiatrie wegen versuchten Totschlags, versuchten Schwangerschaftsabbruchs und gefährlicher Körperverletzung an.

Geschwister sind mögliche Zeugen

Offenbar waren Mutter und Tochter während der Tat nicht allein im Haus. Mehrere Geschwister seien anwesend gewesen, sagt Imig. Bild berichtet, dass die verletzte Frau Mutter von insgesamt neun Kindern ist. Die Geschwister und die Mutter sind bislang nicht befragt worden. Noch ist unklar, worum es bei der Tat ging, warum die Tochter ihre schwangere Mutter angriff.

Die Mordkommission "Salz", bestehend aus zehn Ermittlern der Polizei Bielefeld und Lippe, ermittelt in dem Fall. Zum Tatmotiv können die Ermittler bislang keine Angaben machen.