1. Nachrichten
  2. Thema
  3. Zahl der Wolfsangriffe auf Nutztiere steigt bundesweit deutlich

Schadensbilanz

Zahl der Wolfsangriffe auf Nutztiere steigt bundesweit deutlich

Kommentare
Ein europäischer Grauwolf hat ein Schaf gerissen und vertilgt seine Beute. | © picture alliance / blickwinkel/G. Kopp

Ein europäischer Grauwolf hat ein Schaf gerissen und vertilgt seine Beute. | © picture alliance / blickwinkel/G. Kopp

17.02.2019 | 17.02.2019, 18:44

Osnabrück/ Hannover. Immer häufiger greift der Wolf Nutztiere in Deutschland an. Dabei werden auch immer mehr der Tiere verletzt oder getötet, berichtet die Neue Osnabrücker Zeitung unter Berufung auf eine offizielle Schadensbilanz der Dokumentationsstelle des Bundes.

Demnach stieg die Zahl der Wolfsangriffe im Jahr 2017 um rund 66 Prozent auf insgesamt 472. Dabei wurden 1.667 Tiere verletzt oder sind seitdem vermisst. Das ist eine Zunahme von mehr als der Hälfte im Vergleich zum Vorjahr. Gegenüber der NOZ sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, dass Handlungsbedarf bestehe. Den sieht sie auch klar in ihrem Ministerium.

Klöckner ist für eine gezielte Entnahme einzelner Tiere

Ihr persönlicher Kurs ist eine "gemäßigte Bestandsregulierung", durch die Wölfe eines einzelnen Rudeln entnommen werden könnten. Dabei geht es vor allem um die Tiere, die Schutzzäune überwinden können und die Nutztiere angreifen.

Sowohl in Niedersachsen, als auch in Schleswig-Holstein wurde vor kurzem je ein Wolf zum Abschuss und somit zu dieser Form der gezielten Entnahme freigegeben, wie Klöckner sie anstrebt.

Schutz der Nutztiere senkt Zahl der Angriffe

Die Dokumentationsstelle bezweifelt jedoch, dass Klöckners Kurs hilft. Vielmehr setzt man dort auf einen flächendeckenden Schutz der Nutztiere im Wolfsgebiet, um die Zahl der Angriffe durch das Raubtier so niedrig wie möglich zu halten. Man müsse die Haltung der Tiere wie Schafen oder Ziegen wieder an die Anwesenheit des Wolfes anpassen.

Laut der Auswertung der Dokumentationsstelle treten die Angriffe vor allem dort vermehrt auf, wo Wölfe sich gerade neue Territorien erschließen und Schutzmaßnahmen noch niedrig seien. Die Erfahrung zeige, dass die Angriffe nach Ergreifen gezielter Maßnahmen zum Schutz gegen den Wolf zurückgingen.


Kommentare

Unsere neue Kommentarfunktion

Entdecken Sie jetzt unsere verbesserte Kommentarfunktion - nur ein Klick und Sie können starten! Ihre bisherigen Kommentare sind selbstverständlich weiterhin verfügbar.