Norderstedt. In Norderstedt soll es in diesem Jahr nach dem Willen der Grünen nur die drei bis vier offiziellen Osterfeuer geben. Diese sollen "sachgerecht vorbereitet und durch die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk oder andere fachkundig Verantwortliche" kontrolliert werden. Privatleute sollen in diesem Jahr keine Genehmigung erhalten, um auf ihrem Grundstück oder Acker privat Holz, Strauchschnitt und Pflanzenreste zu entfachen.
Der Fraktionschef der Grünen, Marc-Christopher Muckelberg, hat in seinem Antrag, dargelegt, dass "die Stadtverordnung über die Benutzung von Feuer und brandgefährlichen Geräten im Freien" ausnahmslos berücksichtigt werden müsse. Das Ordnungsamt habe pro Jahr 180 private Osterfeuer genehmigt. Bei einer solchen Anzahl könne eine sachgerechte Überprüfung, ob die Hinweise der Verordnung eingehalten werden, nicht gewährleistet werden.
Offene Feuer genau prüfen
Unter anderem ist geregelt, dass ein offenes Feuer nur entzündet werden darf, wenn keine Gefahren oder eine Belästigung der Allgemeinheit oder der Nachbarschaft zu befürchten ist. Die Abbrandstelle darf erst dann verlassen werden, wenn Feuer und Glut vollkommen erloschen sind. Nur trockenes, unbeschichtetes und nicht mit Schutzmitteln behandeltes Holz darf verbrannt werden.
Muckelberg führt an, dass aus Einschätzungen der Verantwortlichen bei der Stadt und Beobachtungen von Anwohnern hervorgeht, dass die privaten Osterfeuer dafür genutzt werden, um Gartenabfälle und Müll zu entsorgen. Darüber hinaus sei die Luftverschmutzung über Ostern durch "Feinstaub, hohe CO2-Emissionen und Giftstoffe, die bei der Verbrennung entstehen, deutlich erhöht". Es ergeben sich Gesundheitsgefahren wie Reizungen der Atemwege, die gerade für Kinder und ältere Bürger schädlich sein können.
Gesundheitsschäden befürchtet
"Gerade bei den derzeitig kontroversen Grenzwertdiskussionen dürfen wir uns nicht dazu verführen lassen, abzuwarten und die massiven Problemlagen zu ignorieren", schreibt Muckelberg. Es sei die Pflicht, dass Politik und Verwaltung zum Wohle der Gesundheit der Bevölkerung "umgehend mutig Maßnahmen ergreifen".
Dass das Thema im Netz über Norderstedt hinaus für Diskussionen sorgt, zeigt unter anderem ein Tweet der Jungen Union Mannheim, die nichts von den Argumenten der Grünen hält:
Auch die Junge Union München-Nord nutzt das Thema, um gegen die Grünen zu wettern:
Einige Kommentatoren bezeichnen den Vorschlag als "absurd" oder "Irrsinn", aber es gibt auch Nutzer, die die Initiative unterstützen.
Der Umweltausschuss wird am 20. Februar über den Antrag der Grünen entscheiden.